Digitalisierung in der Medizin – Festlegung der IT-Schlüsselprojekte 2017 auf Entscheider-Event

IMG_7237DüllingsEF(Februar 2017) Anfang Februar versammelten sich rund 250 herausragende Akteure im Gesundheitswesen zum elften Mal im Düsseldorfer Industrie-Club. Die Entscheiderfabrik leistet mit ihrem jährlichen Projektzyklus einen maßgeblichen Beitrag dazu, Geschäftsführung, IT und Mitarbeiter aus Fachabteilungen der Krankenhäuser auf höchstem Niveau mit Lösungsanbietern zusammenzubringen. Am ersten Nachmittag erhielten die Projektteilnehmer der fünf Schlüsselthemen für das Business-IT-Alignment 2016 Auszeichnungen für ihre erfolgreiche Arbeit; am zweiten Tag wurden aus zwölf Einreichungen fünf innovative Themen für 2017 ausgewählt.

Der Präsident des Verbands der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD), Dr. Josef Düllings, erklärte, die Trendthemen im Gesundheitswesen hießen Digitalisierung und Individualisierung. Fast jeder habe heute ein Smartphone, dessen Siegeszug seit 2007 sei ungebrochen – und dessen Integration in Krankenhausprozesse unaufhaltbar. Er bezeichnete die elektronische Gesundheitskarte als gescheitert und hofft, die Fax-Mentalität bei vielen Ärzten und Kliniken sei in zwei Jahren endgültig beendet. Ferner ermögliche die Bundes-Haushaltslage eine Investitionsoffensive, die endlich vorangebrachte werden müsse.

Nach dieser Einstimmung wurden alle Projektteilnehmer der trendgebenden IT-Themen 2016 ausgezeichnet. Krankenhäuser, Industrie und Berater der Projekte „Echtzeitinfo SAP“, „Patienteninfotainment“, „Elektronisches Anordnen mit Anordnungssets und Katalogerstellung/Phase 2″, „IHE-konforme Langzeitarchivierung“ und „Sprechstundenplanung“ nahmen begeistert Urkunden und Awards entgegen. Ein Gala-Dinner mit kontroversem Dinner-Match rundete den Abend ab.

Am zweiten Tag stellten zwölf Finalisten aus Informations- und Medizintechnik vor, wie sich Unternehmenserfolg durch optimalen IT- Einsatz künftig mit innovativen Ideen realisieren lässt.

Die Verbandssprecher betonten auf der Pressekonferenz, die Digitalisierung sei nicht aufzuhalten. Der Blick ins Umland zeige, dass Apps vermehrt wichtig werden und die Patientenzentrierung zunehme. Das „geschlossene System Krankenhaus“ gebe es nicht mehr, Usability und Benutzerfreundlichkeit der Angebote und Software würden immer wichtiger. Letztlich stehe der Faktor Mensch im Mittelpunkt und sollte künftig noch stärker berücksichtigt werden – egal, ob es sich dabei um Angebote für Erkrankte oder Verbesserungen für die in der Medizin Tätigen handelt.

Am späten Nachmittag wurde über die vorgestellten Projekte mit unterschiedlichsten Schwerpunkten entschieden. Auf diese dürfen sich Krankenhäuser „aufwählen“, um die Ansätze umzusetzen und auf Tauglichkeit zu testen. Die Schlüsselprojekte 2017 lauten: „FallAkte Plus: Neue Wege für intersektorale Versorgung und Patientenbeteiligung“, „Erhöhung der Patientensicherheit durch Vermeidung von Verwechslungen mittels Handscanvorgängen zur Patienten- und Objektidentifikation“, „Digitalisierung 4.0: Übernahme von Patientendaten aus Apple HealthKit und Apple CareKit“, „Realisierung eines gewinnbringenden, medienbruchfreien, rechtssicheren Dokumentationsprozesses mittels mobiler qualifizierter Signatur“, Mehr Zeit für Patienten und Pflege durch die sinnvolle Integration von Smartphones & Tablets in die Krankenhaus IT“. In den kommenden Monaten entwickeln die Projektteams sie zum Stadium des Proof-of-concept.

Das große Interesse der Krankenhäuser an der Initiative „Entscheiderfabrik“ bestätigt deren Erfolg, Innovationen voranzubringen: Insgesamt 17 Kliniken beteiligen sich an den finalen Projekten. Noch in diesem Jahr erfolgt die Umsetzung, bereits im Juni treffen die Projektteilnehmer auf einem Sommercamp wieder zusammen und entwickeln ihre Ansätze weiter. Auf dem Deutschen Krankenhaustag / der Medica im November präsentieren die Teams dann ihre Ergebnisse.

Pünktlich zum Event hat die Entscheiderfabrik auch ihre eigene App vorgestellt, mit dieser wurden erstmalig die Wahlen durchgeführt. Künftig finden sich weitere Informationen und Features auf der App, die im Android- und Apple Store erhältlich ist.

Quelle Text und Bild: Mirjam Bauer