(fb) „50 Prozent der deutschen Kliniken schreiben rote Zahlen“, sagte der Verwaltungsratschef der Gesellschaft Deutscher Krankenhaustag, Dr. Josef Düllings, unlängst in Düsseldorf. Daher fordern die Kliniken von der neuen Bundesregierung eine grundlegende Reform der Krankenhausfinanzierung. Anläßlich des 36. Deutschen Krankenhaustages auf der MEDICA diskutierten die Spitzenvertreter der Krankenhäuser mit den Gesundheitsexperten der Bundestagsfraktionen über die Finanzlage der Kliniken.
Der 36. Deutscher Krankenhaustag stand unter dem Generalthema: „Fair finanziert – Krankenhäuser brauchen Zukunft“. Tenor der Veranstaltung war, dass in der vergangenen Legislaturperiode der schwarz-gelben Bundesregierung „im Krankenhausbereich ein Scherbenhaufen hinterlassen worden ist und auf der Kassenseite im Gegenzug ein unanständiges Vermögen aufgebaut wurde“. Künftig müssten die Kassen zu einem „signifikanten Beitrag“ verpflichtet werden, und zwar zu einem fünfprozentigen Aufschlag auf die Fallpauschalen, sagte Düllings.
Die Gesellschaft Deutscher Krankenhaustag fordert eine Revidierung des momentanen Systems der Krankenhaus Fallpauschalen. Zudem solle der Bund Geld für die Strukturfinanzierung der Kliniken geben und ein Zehnjahresprogramm zur Modernisierung der Krankenhäuser auflegen.
Nach Darstellung der Gesundheitsökonomen der SPD, sind sich Union und Sozialdemokraten weitgehend einig, dass an der Qualität orientierte Zu- und Abschläge bei der Krankenhausfinanzierung eingeführt werden soll. Es bleiben aber noch viele Kernfragen offen, die erst innerhalb der großen Koalition geklärt werden müssen, bevor ein ernsthafter Dialog mit den Spitzenvertretern der Krankenhäuser und Kassen über zukünftige Finanzierungsmodelle geführt werden kann.
Quelle: MEDICA, Handelsblatt, Kieler Nachrichten