(fb-April 2015) An der Hochschule Kaiserslautern wurde im Rahmen des Forschungsprojektes „openIntelliCare“ eine Analyse bestehender gesundheitsrelevanter Apps angefertigt. Dabei wurden insgesamt 50 Apps für Android-Handys und iPad hinsichtlich Funktion und Benutzbarkeit, Problemorientierung am jeweiligen Krankheitsbild und grafischer Gestaltung untersucht..
Zur Analyse
Im Rahmen ihres Bachelor-Studiengangs hat die Studentin Janina Sauer verschiedene Apps zum Monitoring und zur Dokumentation von Vitaldaten untersucht. Die Analyse wurde von Prof. Dr. Uwe Tronnier und Prof. Dr. Gerhard Schmidt betreut, und ist im Rahmen des Forschungsprojektes „openIntelliCare“ an der Hochschule Kaiserslautern durchgeführt worden.
Hierfür wurden Applikation auf Android- und iOS-Basis hinsichtlich Bedienkonzept, Optik und Funktionalität getestet und verglichen. Ziel dieser Arbeit war es Ansatzpunkte zu finden, die bei einer Realisierung von Applikationen im Rahmen des Projektes openIntelliCare Berücksichtigung finden sollen.
Für diese Analyse wurden insgesamt 50 Apps für Android-Smartphone und iPad, jeweils aus unterschiedlichen Themengebieten, auf ihre Funktion und Benutzbarkeit hin verglichen. Dabei spielten die Aspekte Problemorientierung am jeweiligen Krankheitsbild und ihre graphischen Gestaltung eine wichtige Rolle.
Nur ein geringer Teil der Gesundheits-Apps konnte die Erwartungen des Nutzers erfüllen. Häufig fehlte die inhaltliche Korrektheit, oder die Apps hatten ihre Schwachstellen in Bedienbarkeit und Komfort. Zudem war die Handhabung bei einigen Applikation sehr umständlich. Kaum eine App ist ein Medizinprodukt nach Medizinproduktegesetz und erfüllte damit auch nicht die Richtlinien nach ISO 14971 (Risikomanagement), DIN EN 62366 (Gebrauchstauglichkeit) und DIN EN 62304 (Software-Lebenszyklus Prozess).
Vor dem Hintergrund des Verbraucher- und Patientenschutzes scheint eine Regulierung des Verfahrens zum Inverkehrbringen und zur Zertifizierung gesundheitsbezogener Apps dringend angeraten, um Anforderungen an fachliche Korrektheit, Aktualität und Haftungsfragen, klar zu definieren.
Über openIntelliCare
Hierbei handelt es sich um ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Projekt, das von den Professoren Dr. Uwe Tronnier (Projektleitung) und Dr. Gerhard Schmidt, initiiert wurde. Es wird an der Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken, mit Unterstützung von Studenten und mehreren Kooperationspartnern durchgeführt. Die beteiligten Studenten sind aus den Bachelor- und Masterstudiengängen und unterstützen das openIntelliCare-Team im Zuge ihres Studien-Projektes oder als Projekt-Mitarbeiter. openIntelliCare soll ein auf offenen Standards basierendes System sein, das für alle Marktteilnehmer besonders leicht zugänglich, weiterentwickelbar und einsetzbar ist. Ziel ist es, eine Vitaldatenüberwachung für pflegebedürftige, selbstständig lebende Menschen zu entwickeln. Dies erfolgt auf Basis verschiedener technischer Sensoren, die in der Lage sein sollen Notfallsituationen zu erkennen und entsprechende Signale an die Familienangehörige oder Pflegedienste weiter zu leiten.
Quelle Text: Janina Sauer, Hochschule Kaiserslauten
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