Bernhard-Dräger-Preis 2015 für Erforschung der Zwerchfellschädigung bei Intensivpatienten

Bernhard-Draeger-Award_2015_rgb Kopie(fb-Oktober 2015) Dr. Martin Dres, Hôpital Pitié-Salpêtrière in Paris, Frankreich, hat den Bernhard-Dräger-Preis 2015 von der European Society of Intensive Care Medicine (ESICM) erhalten. Sein Projekt „Ultrasonographic evaluation of the diaphragm function in critically ill patients under mechanical ventilation, comparison with the bilateral phrenic stimulation – reference technic“ befasst sich mit der Zwerchfellschädigung von beatmeten Intensivpatienten im klinischen Verlauf.

 

Er untersucht unter anderem, ob sich ein beatmungsindizierter Zwerchfellschaden verlässlich und frühzeitig per Ultraschalluntersuchung erkennen und beobachten lässt.

Das Medizin- und Sicherheitstechnikunternehmen Dräger unterstützt als Stifter des Bernhard-Dräger-Preises dieses Forschungsprojekt mit 15.000 Euro.
Die häufig bei Intensivpatienten zu beobachtende Schädigung des Zwerchfells durch künstliche Beatmung, genannt „ventilator induced diaphragm dysfunction“ (VIDD), kann zu erhöhter Mortalität beitragen und die Entwöhnung (Weaning ) verlängern . Für Mediziner ist es daher entscheidend, Dysfunktionen des Zwerchfells verlässlich und praktikabel erkennen und verfolgen zu können.
Bisher gilt hier das Messen des negativen intrathorakalen Drucks durch eine bilaterale Magnetstimulation des Zwerchfellnervs als Standard . Dies ist allerdings zeitaufwendig, schwierig am Patientenbett durchzuführen und verlangt zudem teure Geräte sowie eine hohe Expertise. Eine Zwerchfellsonographie ist dagegen einfacher, wurde aber bisher noch nicht einem gründlichen Vergleich mit dem Standardverfahren unterzogen.
Dr. Martin Dres möchte daher allgemein die Zwerchfellfunktion beatmeter Intensivpatienten im klinischen Verlauf untersuchen. Seine Hypothese ist, dass VIDD sehr früh auftritt und sich im klinischen Verlauf noch verschlechtert, und zwar proportional zur abnehmenden Nutzung der Atemmuskeln. Darüber hinaus beschäftigt er sich mit der Frage, ob die Zwerchfellsonographie das bisherige Standardverfahren ersetzen könnte. Auch die mögliche Vorhersagbarkeit eines erfolgreichen Weanings ist Gegenstand seines Forschungsvorhabens.
ESICM-Präsident Prof. Daniel De Backer, der Vorsitzende des ESICM-Forschungskomitees Prof. Dr. Jacques Duranteau und Frank van Rooyen, Global Marketing Manager für den Bereich Intensive Care bei Dräger, überreichten den Preis auf dem 28. ESICM LIVES Kongress in Berlin.
Über den Bernhard-Dräger-Preis für Nachwuchswissenschaftler
Der „Bernhard Dräger Award for Advanced Treatment of Acute Respiratory Failure“ wird von der European Society of Intensive Care Medicine (ESICM) seit 2008 an Nachwuchswissenschaftler in der Intensiv- und Notfallmedizin verliehen. Das Preisgeld stiftet das international führende Unternehmen der Medizin- und Sicherheitstechnik Dräger.
Benannt ist der Preis nach dem Sohn des Firmengründers Heinrich Dräger. Dr. Ing. h.c. Bernhard Dräger (1870-1928) entwickelte für das Unternehmen zahlreiche Patente und Gebrauchsmuster.
Über Dräger. Technik für das Leben®
Dräger ist ein international führendes Unternehmen der Medizin- und Sicherheitstechnik. Dräger Produkte schützen, unterstützen und retten Leben. 1889 gegründet, erzielte Dräger 2014 weltweit einen Umsatz von rund 2,43 Mrd. Euro. Das Lübecker Unternehmen ist in mehr als 190 Ländern vertreten und beschäftigt weltweit rund 13.500 Mitarbeiter. Weitere Informationen unter www.draeger.com.
Quelle Text: Drägerwerk AG & Co. KGaA
Quelle Bild: © Dirk Michael Deckbar – Bildunterschrift: Preisübergabe (v.l.n.r.): ESICM-Präsident Prof. Daniel De Backer, Preisträger Dr. Martin Dres, Hôpital Pitié-Salpêtrière, Frank van Rooyen, Global Marketing Manager für den Bereich Intensive Care bei Dräger sowie der Vorsitzende des ESICM-Forschungskomitees, Prof. Dr. Jacques Duranteau