Best of Breed: Diese Lösungen antworten punktgenau auf hohe fachliche Anforderungen

(Dezember 2017) Best of Breed gilt unter IT-Fachleuten in der Gesundheitsbranche heute als Ansatz der Wahl. Anwenderfokussiert, anbieterunabhängig, zukunftssicher – die interoperablen IT-Lösungen der Partner von United Web Solutions for Healthcare (UWS) erfüllen höchste fachliche Anforderungen und machen Leistungserbringer zum Souverän über ihre Investitionsplanung. Leistungsstarke Software und Schlüssel-Zukunftstrends standen vor diesem Hintergrund im November beim UWS-Herbstforum in Berlin im Mittelpunkt.

Das Wichtigste zu Marktrends, innovative Praxisbeispiele – und ganz viel Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch mit Branchenkollegen, um noch mehr Nutzen aus der IT für die eigenen Prozesse zu ziehen: All dies bot die jährliche Veranstaltung, die mit einem Get-Together am Vorabend startete und auch einen Rundgang durch die museumsartigen Räumlichkeiten im Gebäude des ehemaligen Augusta-Krankenhauses, dem Ort der Veranstaltung, beinhaltete. In diesem Jahr standen zum ersten Mal ein Speed-Pitching und ein „Testlabor“auf der Agenda. Im Labor konnte jeder der Teilnehmer seine eigenen Schwerpunkte legen: Ob durch praktische Erfahrung mit Hands-on-Test oder im individuellen Gespräch mit den Fachleuten – wissenswerte Information boten die Demo-Stände.

Jörg Reichardt, erster Vorsitzender der UWS – die mittlerweile elf Unternehmen umfasst – begrüßte die Teilnehmer: „Was wir nicht haben, brauchen Sie nicht!“ und betonte, ohne Einsatz von Webtechnologien und Standards wie REST, OAuth und Healthcare Semantic Bus sehe er für Anbieter keine Zukunft.

Cloud Computing und Künstliche Intelligenz

In der Keynote sprach der HW-Partners-Gründer und branchenbekannte GWI-AG-Macher Dr. Jörg Haas über „Cloud und künstliche Intelligenz“. Laut dem Experten bestimmen künftig neue Prozesse und Geschäftsmodelle die medizinische Versorgung. Die Cloud – in Deutschland auch als Public Cloud sicher implementiert – ist der Möglichmacher für die Vernetzung der Gesundheit im Digitalen Wandel.

Und auch ohne sie geht nichts in der Zukunft der Versorgung: Die künstliche Intelligenz – Jahre hindurch von hohen Erwartungen aber wenig Praxisumsetzung begleitet – übernimmt Routinearbeiten in Diagnostik, Therapie und Verwaltung. So können Leistungserbringer Präzision und Produktivität steigern.

Künstliche Intelligenz muss jeder Hersteller in seine Web Solutions einbauen

Menschliche Fähigkeiten und menschliches Verhalten durch die Maschine nachahmen – so der Unternehmer in der Gesundheits-IT weiter. Das Prinzip, Regeln automatisiert unter Hinzuziehung von Behandlungsrichtlinien zu lernen und anzuwenden, werden künftig alle überlebenswilligen Hersteller von Anwendersystemen zur Diagnostik und Therapie – sowie, in ähnlicher Form, administrativer Lösungen – integrieren. Dabei wird sich die Interaktion zwischen Maschine und Mensch verändern: weg von der Eingabe hin zum Suchen der Interaktion seitens des Systems. Künftig meldet sich die Maschine beim Prozessverantwortlichen – etwa, wenn bei automatisiert erstellten Vorbefunden der Konfidenzgrad der Algorithmen die Prüfung durch einen Mediziner fordert. Die Bedienoberflächen werden mit gesprochener natürlicher Sprache, etwa über Alexa, optimiert. Die menschliche Arbeitskraft und Kompetenz kommt dadurch im Sinne des Patientenwohls und des zielorientierten Einsatzes knapper Ressourcen besser zur Verwendung.

… und weitere Zukunftsaussagen zur digitalen Transformation

Prof. Dr. Arno Elmer, FOM Hochschule für Ökonomie und Management in Berlin und Geschäftsführer Innovation Health Partners, referierte darüber, wie sich die Gesundheitsversorgung im digitalen Zeitalter völlig neu aufstellt. Er forderte den Abbau der Unterversorgung, insgesamt gebe es einen enormen Aufholbedarf. Die Digitalisierung warte nicht, sie lasse Lebensräume verschmelzen, und better@home sei ein erstrebenswertes Ziel für den demographischen Wandel. Leider bremsen noch viel zu oft zahlreiche Akteure und Rahmenbedingungen die guten Ideen der „E-Health-Raketen“ für den digitalen Wandel, so Prof. Dr. Elmer.

„Semantische Technologien sind Realität: Krankenhäuser steigern mit einer solchen Pflegedokumentation ihre Erlöse“, vermittelte Sebastian Zebbities, Forschung und Entwicklung apenio, atacama | Software GmbH. Da die Abrechnung sehr komplex sei, bringe „Semantik für die Abrechnung“ bares Geld. Er empfahl, Regelwerke und Terminologiestandards wie SNOMED-CT zu nutzen.

Den Vortrag „Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) Workflow in der Praxis – mit Best-of-Breed Lösungen auf dem Weg zu IHE“ teilten sich drei Referenten: Claus Roland, Leiter Apotheke, Heidekreisklinikum Soltau/Walsrode; Mark Neumann, Mitglied der Geschäftsführung, ID Berlin, und René Lenga, Geschäftsführender Gesellschafter, atacama | Software GmbH. Ihr Fazit: Standardisierungen im internationalen Rahmen helfen, alle Ressourcen besser zu nutzen. Ohne Standards gibt es keinen Fortschritt. Unbestritten ist auch: Die Closed-Loop-Medikation für bessere Outcomes erhöht die Patientensicherheit.

Speed-Pitch aller Unternehmen

In der Speed-Pitching Session gaben die elf Unternehmen der Initiative kompakte Statements und Antworten auf die Fragen des Moderators. Neu im Team der UWS und ebenso engagiert in der Runde: Blue Alpha und clinaris.

Blue Alpha unterstützt bei der Prozessverzahnung und im Bestellwesen, so bieten das Unternehmern etwa ein Produktinfocenter für EKGs an.

Clinaris zeigt digitale Hygiene- und Ressourcensteuerung sowie Management in Echtzeit. Am Beispiel Krankenhausbettenaufbereitung hält dieser Anbieter für die Kliniken erhebliche Verbesserungspotenziale bereit. Noch handelt es sich um eine Stand-alone-Lösung, aber künftig soll sie auch in der Cloud verfügbar sein und neben der Bettenaufbereitung komplette Räume umfassen.

Das webbasierte KIS Clinixx der AMC Holding GmbH deckt neben anderen Herausforderungen die neuen Regeln des Entlassmanagements ab.

Die atacama | Software GmbH ermöglicht mit apenio eine höhere Patientensicherheit und Behandlungsqualität für bessere Arbeit in der Pflege. Verzahnt mit der digitalen Kurve sowie integrierten Lösungen zur AMTS und Wunddokumentation unterstützt die Software den Pflegeprozess.

Docuvita GmbH und Seeburger AG stellen eine elektronischen Rechnungs-Workflow im Gesundheitswesen bereit: Sie optimieren Bearbeitungsprozesse im Kontext von Rechnungen und geben Praxistipps zur Einführung und Archivierung der elektronischen Rechnung im Krankenhaus.

ID MEDICS® unterstützt durchgängig die Abläufe von der Verordnung bis hin zum Entlassmanagement – für optimale Medikationsprozesse im Krankenhaus. Daneben bietet die ID GmbH & Co. KGaA weitere Produkte wie semantische Analysen etwa im Erlösmanagement.

Mit den Lösungen Timerbee und biduum realisieren Imilia GmbH und SIEDA GmbH kurzfristige Planänderungen ohne Hektik, integriert in eine Intelligente Ressourcen- und Personaleinsatzplanung. Vorteilhaft ist dies dann, wenn beispielsweise ein Arzt durch Krankheit überraschend ausfällt.

Mit intelligentem Patientendatenmanagement unterstützt das PDMS von LOWTeq Notaufnahme, Prämedikation, Anästhesie, Aufwachraum sowie Intensiv- und Intermediate-Care-Stationen, ersetzend zur Papierdokumentation.

Die auf hausspezifische Bedürfnisse angepasste App MARIS medi@ der Marienhaus Dienstleistungen GmbH optimiert die Abläufe rund um die zielgerichtete Kommunikation mit Patienten, Mitarbeitern und Einweisern. Diktieren statt tippen lautet hier die Devise.

medatixx GmbH & Co. KG integriert Apps in die Praxis-/MVZ-Software des Behandlers. So entsteht eine wichtige Brücke, denn eine Vielzahl der bisherigen mHealth-Apps hat beim Datenaustausch zwischen Patient und Arzt große Lücken.

Der OC:Planner Managed Service der SIEDA GmbH bietet kostengünstige und flexible Mietsoftware für mittelständische Unternehmen. Diese Dienstplanungslösung lässt sich direkt ohne Installation nutzen – der Zugriff ist von Desktop-PCs bzw. mobilen Geräten möglich.

Und die Entwicklung geht weiter

„Das Forum wurde sehr gut angenommen“, fasst Reichardt zusammen: Viele begeisterte Stimmen lobten die tolle Agenda, die sowohl Zukunftsvisionen wie tatsächlich vorhandene Kundenprojekte umfasste. „Wir haben auch neue Anfragen zur Teilnahme an unserer Initiative. Diese Interessenten bieten Lösungen, die wir bislang nicht abbilden.“

Im nächsten Jahr gibt es zur conhIT einen Gemeinschaftstand mit mindestens sieben Unternehmen, kündigt der UWS-Vorsitzende an – und das Programm zum Herbstforum 2018 ist bereits in Arbeit.

Quelle Text: UWS

Quelle Bild: Mirjam Bauer