(fb-Januar 2015) Für Asylbewerber in Bremen und in Hamburg ist der Arztbesuch dank Gesundheitskarte keine große Hürde mehr. Doch Bund und Länder verhandeln noch weiterhin über eine generelle Einführung der Gesundheitskarte für Asylbewerber. Ziel ist ein bundesweiter Gesetzentwurf nach dem Bremer Modell.
In den Stadtstaaten Bremen und Hamburg erhalten Asylbewerber seit Jahren Gesundheitskarten. In Bremen übernimmt die AOK Bremen/Bremerhaven seit fast neun Jahren die Betreuung der Asylbewerber, seit zwei Jahren auch die Betreuung der Flüchtlinge in Hamburg. „Das Modell ist ein großer Erfolg“, sagt Jörn Horns, Sprecher der AOK Bremen/Bremerhaven. Die Behandlungskosten erstattet der Staat der Krankenkasse. Zusätzlich gibt es pro Asylbewerber eine Verwaltungspauschale von 10 €.
Im Rückblick stellte man in Bremen fest, dass die Kosten für den Staat nicht gestiegen sind. Im Gegenteil – die Partnerschaft zwischen den Behörden und der Krankenkasse lohnt sich. So konnten alleine in Hamburg über einen Personalabbau in den Sozialämtern rund 1,6 Millionen Euro eingespart werden, heißt es aus dem Hamburger Senat.
Auch den Vorwurf, dass Behandlungskosten durch den Einsatz der Gesundheitskarte steigen würde, konnte endkräftigt werden. Vielleicht auch, weil besondere Kosten für Langzeiterkrankungen, Kuren oder Krankheitsbehandlungen im Ausland gesondert beantragt werden müssen. Auf jeden Fall bedeutet die Gesundheitskarte für die Asylbewerber ein Stück Freiheit, einen unbürokratischen Zugang zum Gesundheitswesen und eine enorme Entlastung der Sozialämter bei der Bearbeitung der Anträge von Arztbesuchen.
Quelle Text: Weser Kurier, Focus
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