(fb-September 2014) Schon länger forschen Wissenschaftler in aller Welt, wie sie die Stromversorgung von Langzeit-Implantaten verbessern können. Zumeist waren in der Vergangenheit operative Eingriffe nötig um die Stromversorgung, wie etwa ein Batteriewechsel bei Herzschrittmachern, wieder sicherzustellen. Ein Team der Stanford University unter der Leitung der Elektroingenieurin Ada Poon hat deshalb nun eine neue Methode vorgeschlagen.
Zusammen mit weiteren Forscherkollegen hat sie ein Induktions-Verfahren zur Energieversorgung entwickelt, bei dem ein Magnetfeld in den Körper geschickt wird, das auch tief sitzende Implantate erreicht. Ihre Technik nennt sich „Midfield Wireless Powering“ – im Gegensatz zur Nearfield-Variante wie bei der regulären Induktion oder bei der Farfield-Technik, die etwa Funksender verwenden.
Wichtigster Punkt dabei ist es, dass statt einer Drahtspule eine flache Platte verwendet wird, auf der ein aus vier Linien bestehendes Muster aus leitfähigem Material aufgebracht wird, dass die Forscher eigens entwickelt haben. Schickt man hier einen Strom hindurch, entsteht ein Magnetfeld, das sich auch durch Gewebe verteilen kann, ohne dass es schon nach einer kurzen Distanz nicht mehr nutzbar wäre. Die Platte würde in der Praxis auf der Haut angebracht und somit das Implantat dauerhaft versorgen.
Zur Zeit laufen erfolgversprechende Praxistests in Tierversuchen. Kip Ludwig, Programmdirektor für Neuroingenieurwesen am US-Nationalinstitut für neurologische Krankheiten, hält Poons Methode für interessant, sieht aber noch Jahre der Forschung auf sie zukommen.
Quelle Text: Heise Online – Suzanne Jacobs
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