eCommerce und eStrategie im Gesundheitswesen

Ecommerce im Gesundheitswesen(fb-März 2014) Die 16. MedInform eCommerce-Konferenz am 25. Februar 2014 stand unter dem Motto: So geht’s effizienter! Dabei war das Ziel, Entscheidungsträgern in Krankenhäusern und Unternehmen vom hohen Nutzen eines eStandards zu überzeugen. Um Prozesse im Gesundheitsmarkt und die Patientensicherheit zu verbessern, müssen die vorhandenen Standards für die elektronische Kommunikation konsequenter eingesetzt werden. Voraussetzungen für optimierte Prozesse sind aber saubere Stamm- und Produktdaten und ein durchgängiger Prozess von der Bestellung bis hin zur elektronischen Rechnung.

 

„Grundsätzlich besteht innerhalb vieler Kliniken noch eine unzureichende Vernetzung von klinischem und materialwirtschaftlichem Bereich auf Ebene von Systemen, Standards und letztlich auch Prozessen“, sagte Prof. Dr. Sylvia Thun, Leiterin des Projekts „Standards zur Unterstützung von eCommerce im Gesundheitswesen (eCG)“ anlässlich der Konferenz. Der Appell der Experten: „Um eProcurement effizient zu nutzen, sind die Aufarbeitung der Stammdaten und eine einheitliche Klassifikation der Produkte nötig“. Das Projekt eCG wird vom Bundeswirtschaftsministerium im Rahmen der Förderinitiative „Geschäftsprozesse standardisieren, Erfolg sichern“ finanziert. Das Projekt soll die Verwendung von internationalen eStandards voranbringen, um effiziente eCommerce-Anwendungen zu etablieren und die Patientensicherheit zu verbessern. „Entlang eines Patientenbehandlungspfades und dem damit einhergehenden Beschaffungsprozess sollen IT-Standards ausgewählt und in Systeme implementiert werden“, so Thun zum Ziel des Projekts. Damit könnte Herstellern und deren Kunden mehr Investitionssicherheit gegeben werden. Alle im Rahmen des Projekts Befragten halten eStandards für sinnvoll, bemängelt wird aber die teils noch schlechte Qualität der Stammdaten. Sehr häufig vollzieht sich die Kommunikation weiterhin über Fax und Telefon. Im Rahmen des eCG-Projekts werden geeignete Standards ausgewählt und „gemappt“, um zu dokumentieren, wo sie in den Behandlungspfaden eingesetzt werden. Die Ergebnisse werden dann in ein“Testlabor“ eingebracht, um deren Umsetzung und Interoperabilität zu überprüfen. Relevante Entscheidungen soll künftig ein „eHealth-Rat“ fällen, dessen Zusammensetzung derzeit noch nicht feststeht.

Ein wichtiger Prozess zur Standardisierung wurde unlängst vollzogen: Die Krankenhaus-Einkaufsgemeinschaften, die Hersteller und Lieferanten haben sich auf Standards für die Klassifizierung der Produkte, den elektronischen Datenaustausch und die Identifizierung geeinigt. Die Mitglieder im „Forum eStandards“ setzen auf den eCl@ss-Standard, der in Deutschland umfänglich zur Klassifizierung von Produkten und Dienstleistungen genutzt wird, sowie für die Identifikation und Datenübertragung auf die Standards der GS1. Jetzt gilt es die Krankenhäuser davon zu überzeugen, dass die Arbeit nach eCl@ss-Standard in der Praxis umsetzbar ist und deutliches Verbesserungspotential bei immer größer werdendem Kostendruck bietet.

Quelle Text: BvMed