Google entdeckt das Geschäftsfeld Medizintechnik

Google Kontaktlinse(fb-Januar 2014) Neben Microsoft und Intel hat jetzt auch der Suchmaschinen-Gigant Google das Geschäftsfeld der Medizintechnik entdeckt. Google arbeitet in seinen Forschungs-Laboratorien an einer digitalen Kontaktlinse für Diabetiker, die Blutzucker-Werte messen und Träger bei Schwankungen warnen kann. Die Google[x]-Entwickler, die mit dem Projekt betraut sind, konnten noch keinen Zeitrahmen geben, in dem mit einer Fertigstellung zu rechnen ist.

 

Dazu setzt der Hersteller auf einen drahtlosen Chip, der zwischen zwei Schichten des Kontaktlinsenmaterials den Glucose-Wert der Tränen-Flüssigkeit des Auges misst und einmal pro Sekunde aktuelle Werte liefert. Daneben soll in der Linse eine winzige Anzeige aus LED-Lichtern integriert werden, die den Träger über die Höhe seines Blutzuckers informiert und zumindest auf sich aufmerksam macht, wenn die Werte über- oder unterschritten werden. Die Kontaktlinse solle die Daten an eine begleitende Smartphone-App funken. Chip und Sensor seien so winzig wie Glitzer-Partikel und die Antenne dünner als das menschliche Haar. Er werde auch erwogen, für Warnsignale Mikro-LEDs direkt in die Linse zu integrieren, hieß es.

Bisher handelt es sich bei der intelligenten Kontaktlinse jedoch erst um einen Prototyp. Offenbar verlaufen die ersten Testläufe zwar positiv, bis zur Markteinführung wird jedoch noch etwas Zeit vergehen.

In Deutschland arbeiten Forscher an einem ähnlichen Kontaktlisten-Projekt: Das Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme (IMS) in Duisburg hat zusammen mit der niederländischen Firma Noviosense in Nijmegen einen winzigen Biosensor für Glukose entwickelt. Das Gerät solle in zwei bis drei Jahren auf den Markt kommen – möglichst vor dem von Google, sagte Noviosense-Generaldirektor Christopher Wilson. Es gebe bereits erste kleine Versuche mit Menschen. „Wir sind froh über die Konkurrenz, denn dies zeigt, dass die Idee gut ist.“ Sie sei im Gemeinschaftsprojekt mit Fraunhofer-Institut entstanden.

Quelle Text: Die Welt, Tom’s Hardware, dpa

Quelle Bild: dpa