Gröhe ermahnt Pharmaindustrie

Kopf aus Glas mit Tabletten(fb-September 2014) Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat an die Arzneimittelindustrie appelliert, mehr gesellschaftspolitische Verantwortung zu übernehmen und ihre Marktmacht nicht zulasten der Versicherten zu missbrauchen. Hintergrund ist der starke Anstieg der Arzneimittelausgaben der Krankenkassen im ersten Halbjahr, der zu einem großen Teil auf ein sehr teures, aber anerkannt wirksames Medikament gegen Hepatitis C zurückgeht.

 

„Der Missbrauch von Marktmacht einzelner Unternehmen zulasten der Versichertengemeinschaft ist nicht akzeptabel“, schrieb Gröhe im „Handelsblatt“. Die Zeitung zitierte Krankenkassenkreise, die davon ausgehen, dass allein dieses Medikament zu Mehrausgaben für Arzneimittel bei den Krankenkassen von einer Milliarde Euro führen werde.

Indirekt kritisierte Gröhe die Industrie dafür, dass ihre Innovationen „keineswegs automatisch neuen medizinischen Herausforderungen und Patientenbedürfnissen“ gerecht würden. „In Europa sterben jedes Jahr 25.000 Menschen infolge einer Antibiotika-Resistenz. Doch nur noch wenige Hersteller investieren in die Entwicklung neuer Antibiotika.“

Gröhe, Forschungsministerin Johanna Wanka (CDU) und Wirtschaftsstaatssekretär Uwe Beckmeyer (SPD) gaben am Montag den Startschuss für einen Pharma-Dialog mit Vertretern der Arzneimittelindustrie und der Wissenschaft. Ziel ist es dabei, den Entwicklungs-, Forschungs- und Produktionsstandort Deutschland zu stärken, um weiterhin eine hochwertige, sichere und kosteneffektive Arzneimittel-Versorgung sicherzustellen.

Quelle Text: Weser Kurier, Apotheke Aktuell Informationsportal, Handelsblatt

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