(fb-März 2014) Es ist noch gar nicht lange her, da erschütterte der NSA Skandal die Republik. Massenhaft wurden Daten von Institutionen und privaten Personen ausspioniert. Es stellt sich die Frage, ob Datenklau und Manipulation in der heutigen Medizintechnik möglich ist. Sicherheitsexperten wie Florian Grunow von der Sicherheitsfirma ERNW zeigen sich besorgt über die mangelnde Sicherheit in medizinischen Geräten. Aus seiner Sicht steigen mit immer mehr Konnektivität auch die Angriffsflächen.
Anscheinend werden die Gefahren durch Hacker von den Herstellern immer weiter unterschätzt. In mehreren Beispielen zeigten Hacker, wie einfach es sein kann, Medizingeräte zu manipulieren. So manipulierte beispielsweise der Hacker Barnaby Jack eine Insulinpumpe so, dass sie die gesamte Dosis auf einmal abgab. Für einen Patienten wäre das tödlich. Jack nutzte dafür die Funkschnittstelle des Geräts – aus bis zu 300 Meter Entfernung ist das möglich. Der Sicherheitsexperte Kevin Fu experimentierte mit einem Defibrilator, dessen abgehörte Funksignale genutzt werden können, um ihn ein- und auszuschalten. Auch das kann für einen Patienten tödlich sein.
Laut Grunow veraltet die IT in vielen Krankenhäusern immer mehr – eine Gefahr für sichere Netzwerke, in denen medizinische Geräte eingebunden werden sollen. Hinzu kommen immer mehr Geräte, die von ambulanten Patienten Daten sammeln und sie über das Netzwerk an Ärzte und Krankenhäuser versenden.
In Zeiten von telematischen Anwendungen ist es daher ratsam, grundsätzlich mit verschlüsselten Systemen zu arbeiten. Daher gibt es für die Hersteller von Medizingeräten noch eine Menge zu tun, um diese Verschlüsselungsstandards in ihren Geräten zu integrieren.
Quelle Text: golem.de