Hirn-Implantat: Affen steuern Avatar-Arme

Menschliche Nervenzellen(fb) Wer kennt ihn nicht, den mehrfach preisgekrönten Film des Star Regisseurs James Cameron: „Avatar – Aufbruch nach Pandora“. Als Avatar wird in diesem Zusammenhang eine künstliche Person oder ein graphischer Stellvertreter einer echten Person in einer virtuellen Welt bezeichnet. Forscher der Duke University ist es nun erstmals gelungen in einem Experiment mit Rhesusaffen nachzuweisen, dass es gelingt mit Gedanken zwei virtuelle Arme am Computerbildschirm zu steuern. „Von dieser Technik könnten eines Tages gelähmte Menschen profitieren“, so die Meinung der Forscher.

Schon vor Jahren ist es der Wissenschaft gelungen mittels eines im Gehirn eingesetzten Implantates bei verschiedenen Testpersonen einen Roboterarm (Prothese) mittels Gedankenkraft zu steuern. Die Herausforderung bei diesem Experiment lag aber darin, beide Arme zu bewegen. Dies ist nun erstmals in dem Experiment mit den Rhesusaffen gelungen.

Die besondere Schwierigkeit besteht dabei darin, dass im Gehirn beidarmige Bewegungen nicht einfach als die gemeinsame Bewegung zweier einzelner Arme dargestellt werden. Es gibt spezifische Aktivierungsmuster in den Nervenzellen, die eigens bei beidarmigen Bewegungen auftreten.

Daher kann dieses Experiment, wo mit Hilfe einer sogenannten Hirn-Maschinen-Schnittstelle die Signale von Nervenzellen in Bewegungen des Avatars am Computerbildschirm übersetzt werden, als Durchbruch bezeichnet werden. Eines Tages könnten gelähmte Menschen auf ähnliche Art per Gedankenkraft Prothesen steuern. Es bleibt abzuwarten, wie die Avatar-Bewegungen vom Mensch ins internes Körperbild integriert werden können.

Quelle: Focus, Fachblatt Science Translational Medicine, Wikipedia