Patientennahe Versorgung durch webbasierte Arzt-zu-Arzt-Kommunikation

Arzt Kommunikation Web(fb-Juli 2014) Belgien ist schon heute europäisches Vorbild in der interdisziplinären Zusammenarbeit der Ärzte. Krankenhäuser und Radiologische Praxen setzen dort fortschrittliche Techniken ein, um die Arzt-zu-Arzt-Kommunikation zu erleichtern. Webbasierte Lösungen für die Verteilung und den Austausch von medizinischen Bildern und Berichten sind weit verbreitet. Besonders die Kliniken übernehmen eine europäische Vorreiterposition mit der Bildgebung und der sicheren verschlüsselten Weitergabe von Patientendaten an Fachkollegen und angeschlossene Therapiezentren über das Internet. Wie sieht das in der Praxis aus?

 

Die Krankheitsbilder von Patienten werden differenzierter, die einzubeziehenden Fachärzte und Therapeuten immer umfassender. Eine Folge ist die schwieriger werdende Kommunikation zwischen Ärzten, Krankenhäusern und Therapeuten, die sich in Deutschland noch immer schwerpunktmäßig auf die Dokumentation und Berichterstattung des Patienten stützt. Hausärzte sind besonders gefordert, denn sie müssen eine wichtige Weichenstellung für die Bildgebung bei Verdachtsdiagnosen leisten. Sie entscheiden, wann sie ihren Patienten einer Neurologie oder Radiologie zuweisen. Sie müssen sich fragen: Benötigt der Patient eine rasche stationäre Aufnahme oder reicht eine ambulante Behandlung? „In diesen Situationen sind radiologische Untersuchungsverfahren hilfreich, um eine klare Diagnostik zu ermöglichen oder die Differenzialdiagnose soweit einzuschränken, dass der Patient eine optimale Betreuung erfährt.

Voraussetzung ist wieder die funktionierende kollegiale Kommunikation zwischen dem betreuenden Allgemeinmediziner und dem radiologischen Facharzt,“ sagt Prof. Dr. med. Dimiter Tscholakoff. Der in Wien lehrende Radiologe ist einer der Initiatoren der interdisziplinären Session „Radiologie trifft Allgemeinmedizin“, die beim 92. Deutschen Röntgenkongress vorgestellt wurde. „Die Zusammenarbeit der beiden Facharztgruppen ist für mich ein zentrales Thema der Gesundheitsversorgung – und zwar in Deutschland wie in Österreich. Denn es ist der Hausarzt, der seinen Patienten am besten kennt, seine Familienanamnese, die Vorerkrankungen. Der Hausarzt ist es auch, der die Entscheidung zu treffen hat, ob eine bildgebende Diagnostik dem Patienten weiterhilft. Ein wichtiges Anliegen für uns Radiologen muss fernerhin die praxisgerechte Aufbereitung der Befunde sein. Selbstverständlich ist jeder Hausarzt in der Lage, seinem Patienten den schriftlichen Befund des Bildgebers zu erklären und entsprechende therapeutische Konsequenzen abzuleiten. Doch können wir Radiologen sicherlich noch mehr tun, etwa indem wir eine Auswahl an Bildmaterial treffen und signifikante Befunde markieren“, so Tscholakoff.

„Gesundheitsdienstleistungen werden nirgendwo in Europa so häufig in Anspruch genommen wie in Deutschland“, fasst Dr. Ottomar Bahrs vom Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie an der Georg August Universität Göttingen die Ergebnisse einer europäischen Gemeinschaftsstudie zusammen. „Der (…) erforderliche Zeitaufwand für Patienten und Ärzte kann ebenso wie deren emotionale Belastung gesenkt werden“, plädiert Bahrs für eine effizientere Kommunikation zwischen Ärzten. Das bestätigt auch Univ.-Prof. Dr. Michael Bach, Chefarzt Medical Park Fachklinik für Psychosomatik Bernau Felden am Chiemsee. Der Sprecher der Initiative CHANGE PAIN in Österreich möchte die Kommunikation mit Patienten und unter Kollegen durch Information und innovative Servicematerialen unterstützen, damit Schmerzpatienten effizienter behandelt werden können.

Wie jüngst das eHealthcom Magazin berichtete, werden bildgebende PACS-Services zunehmend genutzt und besonders bei mittelständischen Kliniken an das KIS angebunden. Das führt trotz des Datenkonservatismus der Ärzte zu immer mehr Cloud-Lösungen, die die Überweiseranbindung an die Fachärzte erleichtern. Bei der webbasierten Zusammenarbeit kann auch das Medikationsmanagement ausgebaut werden, indem man Schnittstellen beispielsweise auch zu Pflegeheimen, Apotheken schafft.

Fasst man dieses breite Wissen zusammen, liegt es nahe, dass die Radiologien zentrale Punkte zur Erfassung, Dokumentation und Weitergabe von Patientenberichten und Patientenbildern sind. Was zuerst aufwendig klingt, ist tatsächlich ein zusammengeschlossener Ablauf, der rein über das Computersystem gesteuert wird. Langwierige Folienausdrucke und das Brennen von CD/DVD entfallen, denn ein einziges System verarbeitet die DICOM-konforme Bildgebung und die Berichtsdaten, die auf jeden Browser und jede Plattform ohne digitalen Fußabdruck übertragen werden können. Das PACSonWEB-System kann in jedes EDV-System mit URL-Integration eingegliedert werden und ist mehrschichtig verschlüsselt und TSL sowie SSL gesichert. Darüber hinaus werden Sicherheitskopien gespeichert und alle Anwendungen im Logbuch festgehalten.

Die nachhaltigen Systemprozesse führen zu einer deutlichen Reduzierung des administrativen Aufwands, steigern die Effizienz der radiologischen Abteilung und verbessern die Versorgungsqualität. Durch die einfachere interdisziplinäre Kommunikation können Diagnosen schneller gestellt und Patienten nachhaltiger behandelt werden.

Die Vorteile der Webtechnologie liegen für Jörg Reichhardt, dem Geschäftsführer der AMC Holding und Anbieter eines komplett webbasierten Klinikinformationssystems auf der Hand: „Die Lösungen sind hoch modular und lassen sich besser und kostensparender updaten. Sie sind aufgrund der Vertrautheit der Nutzer mit Browseroberflächen leicht zu bedienen. Außerdem lassen sie sich problemlos mobilisieren und mit Portallösungen kombinieren.“

Informationen zum PACSonWEB-System sind erhältlich bei:

Larivière Gesellschaft für digitale Präsentationssysteme mbh, Teerhof 48, 28199 Bremen

Tel.: 0421-43066-0 oder Mail: E-mail@lariviere.de

 

Quelle Text: Presse Engel, Northeim

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