(fb-Februar 2015) Für eine Branchen- und Disziplinen-übergreifende Entwicklung von aktiv-assistierenden Technologien müssen noch einige Herausforderungen gemeistert werden. Lösungsvorschläge gibt der 8. AAL Kongress, der dieses Jahr erstmals mit der Zukunft Lebensräume am 29. und 30. April in Frankfurt stattfindet. Wer heute Internetdienste, Smart Phone Apps und Social Media nutzt, wird diese Services mit hoher Wahrscheinlichkeit zukünftig auch verstärkt für seine Gesundheit(svorsorge) einsetzen. Was ist in Zukunft zu beachten?
In ein paar Jahren werden aktiv-assistierende Technologien Normalität in unterschiedlichsten „Lebensräumen“, etwa im Haus, in der Wohnung, im Pflegeheim oder im Krankenhaus sein. Dabei sind die Übergänge von komfortorientiert-unterstützender zu medizinisch-kurativer Anwendung fließend. Bestes Beispiel dafür sind die „Wearables“, also vernetzte Kleidungsstücke, insbesondere Uhren und Fitness-Tracker. Wearables, die über Beschleunigungs- und Pulssensoren sowie über GPS, Bluetooth oder empfindliche, berührungssensitive Displays verfügen, lassen sowohl Telemedizin- als auch reine „Spaßanwendungen“ zu. Die technologische Basis ist mehr oder weniger identisch.
Es fehlen die Konzepte
Allerdings gibt es auch eine Reihe von Hürden zu überwinden. Für eine schnelle Verbreitung aktiv-assistierender Technologien muss der Ausbau von Breitbandverbindungen vorangetrieben werden. Denn Vitalwertüberwachung, Anomalieerkennung (z. B. Sturz) und andere Sicherheitsfunktionen setzen eine leistungsfähige und betriebssichere Datenübertragung voraus. Ebenso gibt es Nachholbedarf an Standards. Vernetzte Geräte und Systeme müssen über geeignete Schnittstellen flexibel und sicher miteinander kommunizieren können. Weiterhin bedarf es geeigneter Mensch-Maschine-Schnittstellen für nutzerfreundliche Technologien. Eine weitere Hürde ist der branchen- und fachübergreifende Charakter aktiv-assistierender Technologien. Gegenwärtig sind die Bereiche Gesundheit, Pflege, Wohnen, Arbeit oder Mobilität durch eigenständige Branchen, Märkte und Akteure gekennzeichnet. „Bei den Akteuren fehlen branchenübergreifende Marktkenntnisse, Geschäftsmodelle oder auch gemeinsame Marketing-, Finanzierungs- oder Erstattungskonzepte. Technologische Umbrüche haben in der Vergangenheit oft dazu geführt, dass Unternehmen bestimmte Entwicklungen außerhalb tradierter Marktsegmente verpasst und den Anschluss verloren haben. Aktiv-assistierende Technologien könnten ähnliche Entwicklungen nach sich ziehen“, warnt Dr. Cord Schlötelburg von der Deutschen Gesellschaft für Biomedizinische Technik im VDE.
AAL Kongress und Zukunft Lebensräume geben Antworten VDE und die Messe Frankfurt haben sich daher entschlossen, ein Forum für den branchen- und fachübergreifenden Dialog zu veranstalten. Am 29. und 30. April 2015 wird mit der Zukunft Lebensräume / AAL Kongress eine interdisziplinäre Kongressmesse in Frankfurt veranstaltet. Im Mittelpunkt stehen Technologien und Vernetzung für Gesundheit, Selbständigkeit und Komfort in den „Lebensräumen“ Wohnung, Haus, Pflegeheim, Krankenhaus und öffentlicher Raum. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft von Brigitte Zypries, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, sowie von Olaf Cunitz, Bürgermeister der Stadt Frankfurt am Main sowie Dezernent Planen und Bauen. Sie richtet sich gleichermaßen an Wissenschaftler, Hersteller, Dienstleister, Nutzer sowie Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verbänden. Das Fachprogramm umfasst über 150 Fachbeiträge namhafter Experten. Erwartet werden über 500 Besucher. Der Frühbucher-Rabatt endet am 28. Februar. Alle weiteren Informationen zu Kongress und Ausstellung unter: www.aal-kongress.de und www.zukunft-lebensraeume.de.
Über den VDE
Der Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik (VDE) ist mit 36.000 Mitgliedern (davon 1.300 Unternehmen, 8.000 Studierende, 6.000 Young Professionals) und 1.100 Mitarbeitern einer der großen technisch-wissenschaftlichen Verbände Europas. Der VDE vereint Wissenschaft, Normung und Produktprüfung unter einem Dach. VDE-Tätigkeitsfelder sind der Technikwissenstransfer, die Forschungs- und Nachwuchsförderung der Schlüsseltechnologien Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik und ihrer Anwendungen. Die Sicherheit in der Elektrotechnik, die Erarbeitung anerkannter Regeln der Technik als nationale und internationale Normen, Prüfung und Zertifizierung von Geräten und Systemen sind weitere Schwerpunkte. Das VDE-Zeichen, das 67 Prozent der Bundesbürger kennen, gilt als Synonym für höchste Sicherheitsstandards. Die Technologiegebiete des VDE: Informationstechnik, Energietechnik, Medizintechnik, Mikroelektronik, Mikro- und Nanotechnik sowie Automation. Mehr Infos zum VDE unter: www.vde.com.
Quelle Text: VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V.
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