#womenintech bei „eHealth.NRW“

img_3782womenintech(November 2016) Rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer informierten sich beim Fachkongress „eHealth.NRW“ im Kongresszentrum Dortmund über das digitale Gesundheitswesen. Darunter befanden sich auch eine nicht geringe Anzahl Frauen, sowohl unter den Besuchern, als auch unter den Referenten (Quote: 28 Prozent). Eröffnet wurde die Veranstaltung von NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens.

Der Aufbau der Telematikinfrastruktur (TI) ist ein Kernelement zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens in Richtung eHealth und die Voraussetzung für die sichere elektronische Vernetzung aller beteiligten Akteurinnen und Akteure. Das Land NRW schlägt innovative Wege ein, um den digitalen Wandel im Gesundheitswesen zu verfolgen. Es will Qualität und Wirtschaftlichkeit der medizinischen und pflegerischen Versorgung im Land verbessern.

Barbara Steffens plädierte für noch mehr Zusammenarbeit in den verschiedenen Sektoren, denn eigentlich seien wir längst in der Gesundheit 4.0 angekommen. Die Digitalisierung biete so viele Chancen, doch wir nutzen sie noch nicht ausreichend, beispielsweise in der Medizintechnikvernetzung. Sie fordert, Sektorengrenzen einzureissen und die Versorgung nachhaltig zu sichern.

In mehreren Podiumsdiskussionen wurden Themen wie die Interoperabilität, eKommunikation wie eArztbrief und elektronische Patientenakte, telemedizinische Anwendungen und Arzneitmitteltherapiesicherheit diskutiert. Auch Verantwortliche aus dem Pflegerat, der Diabetes-Hilfe und der Verbraucherzentrale sowie Patientenbeauftragte und Krankenkassen beteiligten sich an den spannenden Dialogen.

Das Fazit der Diskussionsrunde zur Interoperabilität lautete: Neben den Fachleuten in der Industrie braucht es engagierte Experten, aber auch Anwender, nämlich Ärzte, Pflege und Patientenvertreter in den Gremien.

Für die Nutzung vieler Standards wie HL7, IHE, LOINC, SNOMED etc. setzt sich Professor Sylvia Thun von der Hochschule Niederrhein ein – neben den Themen Gendergleichheit und „womenintech“. Interessierte Frauen können der XING Gruppe „eHealth-Expertinnen“ unter ihrer Leitung beitreten. Thuns Wunsch ist es, einen Pool dieser Expertinnen zu bilden, aus denen Frauen für Präsentationen, Projektanträge, Gremien, Gastvorträge, Schulungen und vieles mehr ausgewählt werden können.

Einig waren sich alle Aktiven in einem Punkt: Dis Zukunft des deutschen Gesundheitswesens ist digital! Nur durch die Vernetzung aller Akteure kann die Versorgung der Patienten auf qualitativ hohem Niveau bleiben. So wünschte Professor Peter Haas von der Fachhochschule Dortmund „allen mehr Durchblick im eHealth-Dschungel, auch wenn sie einmal ihre Brille verlegt haben“. Alexander Beyer, gematik Berlin, berichtete erfreut über den Fortschritt der TI, da sie früher Jahresdaten zur Umsetzung nannten, dann Quartale und heute von Monaten reden… Rainer Beckers betonte, dass alle Beteiligten den Mut haben müssen, aufeinander zuzugehen und sich trotz ungewisser Vergütungsmodelle zu engagieren.

Quelle Text und Bild: Mirjam Bauer