Neu: BMBF-Innovationsforum „Krankenhaus 4.0“ in Kooperation mit der hospitalconcepts 2017

(Mai 2017) Das BMBF-Innovationsforum „Krankenhaus 4.0“ besteht aus den vier Säulen Hospital IT, Medizintechnik, Facility Management und Klinische Prozesse. Es adressiert in mehreren Sessions Klinik und Forschung, Technologie und Anwendung sowie Produktentwicklung und Industrie. Die hospitalconcepts umfasst Sessions zum Thema Krankenhaus-Bau 4.0 sowie geführte Besichtigungen im Klinikneubau des UKSH. Die gemeinsame Veranstaltung am 13. und 14. Oktober 2017 in Lübeck bietet neue, vielseitige Einblicke.

Teilnehmer sind Entscheidungsträger im Krankenhaus (Ärzte, Pflegekräfte, technische und IT- Leiter sowie Verwaltungsdirektoren des Klinikbetriebs), Medizintechnikunternehmen (Produktentwicklung/-management/-service) und technische Dienstleistungsfirmen (Facility Management), wissenschaftliche Instituten, sowie Architekte, Ingenieure und Vertreter von Behörden.

Ziel der Veranstaltung ist der intensive Wissenstransfer und Informationsaustausch sowie die Anbahnung von Projekten und Kooperationen – samt Partnering-App für die Suche, Lokalisierung gewünschter Teilnehmerpersonen und umfassendem Internet-Forum. In den Sessions erhalten alle Teilnehmer gebündelt Informationen und können ihre interdisziplinären Kenntnisse der krankenhausrelevanten 4.0-Technologien und -Prozesse umfassend vertiefen. Durch anschließende moderierte Diskussionsrunden werden neue Perspektiven offenbart und Lösungsansätze aufgezeigt.

Beiträge zum BMBF-Innovationsforum „Krankenhaus 4.0“ in Form eines Impulsvortrages und/oder eines Kurzmanuskript zur Veröffentlichung sind möglich. Der Call for Papers endet am 30. Juni 2017.

Information und Anmeldung unter www.if-krankenhaus.de.

Veranstalter sind die UniTransferKlinik Lübeck und emtec.

Hospital IT 4.0 steht für die Vision einer modernen, auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmten Gesundheitsversorgung, in der verteilte Krankenhausinformationssysteme, Medizingeräte, Anlagen und Anwendungen durch Vernetzung und strukturiertem Datenaustausch direkt mit den Anwendern wertschöpfend interagieren. Der Begriff Hospital IT 4.0 bezeichnet die digitale Informations- und Datenverarbeitung im Krankenhaus auf Basis dafür bereitgestellter digitaler Dienste und Funktionen, die eine dahinterliegende IT-Infrastruktur aus vernetzten klinischen Informationssystemen virtuell oder über Netzwerke bereitstellt.

Medizintechnik 4.0 steht für die Begrifflichkeit vernetzter Medizingeräte, die ihre diagnostischen und therapeutischen Eigenschaften und Funktionen über programmierbare Anwendungsschnittstellen (APIs – „Application Programming Interfaces“) in Form von digitalen Diensten (Services) austauschen. Der Mehrwert der physischen Vernetzung der Medizingerätesysteme und der Interoperabilität zwischen den Medizingeräten entsteht erst durch eine vereinheitlichte virtuelle Repräsentation der Medizingerätesysteme („Digital Twins“) und der Interoperabilität und Orchestrierung von digitalen Services als gekapselte Funktionalitätsmodule.

Facility Management 4.0 steht für die sukzessive Implementierung von IoT- und Cloud-Technologien, um die verteilten Anlagensysteme der Immobilie Krankenhaus über integrierende Fernanwendungen besser warten, bedienen und instand halten zu können. Sämtliche Datenströme aus den Anlagen-spezifischen Sensor- und Aktor-Knoten des lokalen Datenbussystems werden künftig über Gateways an zentrale FM-Cloud-Plattformen übertragen. Durch eine übergeordnete Kontrolle und Analyse sämtlicher Datenströme aus den Anlagen und präventiver Steuerung sollen Fehleranfälligkeit reduziert und Systemausfälle vermieden werden. „Cloud-Computer-Aided“ FM-Systemsoftware unterstützt den FM-Betreiber die Businessprozesse dem Betriebskonzept der Krankenhausanlagen anzupassen und die Prozesse gesamtheitlich zu überwachen. Kommunizierende Sensorik und „digital Twins“ physischer Objekte bieten dem FM neue Möglichkeiten, IoT Technologien für logistische Aufgaben aus der Zulieferungskette des Krankenhauses und dem Warenfluss im Krankenhaus einzusetzen.

Klinisches Prozessmanagement 4.0 steht für interoperable und Computer-gestützte Geschäftsprozesssysteme und Applikationen, die administrative und gesundheits-versorgende Abläufe im Unternehmen Krankenhaus regeln. Während Industrie 4.0 vollautomatisierte Abläufe bei der Produktion von Waren und digitalen Diensten anstrebt, sind klinische Prozesse 4.0 Ereignis-getrieben und verfolgen das Ziel, Ereignis-definierte Teilarbeitsabläufe möglichst effizient in den Krankenhausablauf einzubinden, damit Ärzteschaft, Pflege und Verwaltung erfolgreich kooperieren können.

Quelle Text: Dr. Mildner

Quelle Bild: BMBF