Besser helfen – Gesundheitswirtschaftsgipfel DACH

(Februar 2020) Korrekturen am Gesundheitssystem sind tricky. Die Beseitigung des einen erzeugt nicht selten postwendend ein neues Problem. Veranstalter und Wissenschaftliche Beiräte des DACH-Gesundheitswirtschaftsgipfels am 6. und 7. Mai 2020 in Friedrichshafen möchten um die entscheidenden Ecken weiterdenken. Praktikable, zukunftstaugliche Lösungen für unsere Gesundheitsversorgung – erstmals grenz- und berufsgruppenüberschreitend entwickelt aus der Expertise der Vielen – sind Ziel der neuen Ideenschmiede im Dreiländereck.

„Verlassen wir uns im Gesundheitswesen nicht allzu oft auf zweifelhafte Berater und nicht zu Ende gedachte Vorschläge? Wäre es nicht sinnvoll, viel öfter diejenigen zu Wort kommen zu lassen, die im Krankenhaus – in welcher Rolle auch immer – tagtäglich ihr Bestes für die Patienten und ihr Unternehmen geben? Wir alle sollten uns die Gestaltungshoheit über unsere zukünftigen Arbeitsbedingungen und eine menschenwürdige effiziente Behandlung unserer Patienten nicht aus der Hand nehmen lassen und die Intelligenz der Vielen nutzen!“, fordert Horst Träger, der Präsident der Fachvereinigung Krankenhaustechnik e. V. (FKT), in seinem Grußwort zum GeWiG DACH.

„Das sprichwörtliche Rad für sich allein im stillen Kämmerlein erfinden zu wollen, ist angesichts des enormen technischen, organisatorischen und strukturellen Veränderungsprozesses, vor dem unsere Gesundheitswesen stehen, wenig erfolgversprechend und auf keinen Fall ökonomisch. Die Gesundheitsversorgung in der Schweiz, in Österreich, in Liechtenstein und in Deutschland steht aufgrund demographischer Veränderungen und völlig neuer technischer Möglichkeiten vor großen Herausforderungen. Diese schreien nach beherztem und vor allen Dingen entscheidungsfreudigem Handeln. Die Akteure im Gesundheitswesen in allen Bodenseeanrainerstaaten sind prädestiniert, ihre Ideen, Gedanken und Erfahrungen für eine bessere Gesundheitsversorgung auszutauschen. Hierbei ist der große Vorteil, dass wir alle die gleiche Sprache sprechen. Zugleich können wir viel voneinander lernen, da in unseren Ländern unterschiedliche Denkweisen und Perspektiven etabliert sind“, führt Prof. Dr. Axel Olaf Kern, Prodekan und Studiengangsleiter Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege von der Hochschule Ravensburg-Weingarten, auf der Homepage des GeWiG DACH aus.

Der Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands e.V. (VKD) Dr. Josef Düllings ergänzt: „Mit ihrer abwartenden Haltung zur Strukturentwicklung und Investitionsfinanzierung laufen die Länder Gefahr, die Zukunft unserer Krankenhäuser zu verspielen. Vom neuen GeWiG DACH verspreche ich mir deshalb vor allem auch Input für die Gremien, die die Rahmenbedingungen unserer Gesundheitsversorgung abstecken. Im Austausch mit unseren deutschsprachigen Nachbarn in Österreich, Liechtenstein und in der Schweiz werden wir zweifellos bessere und innovativere Lösungen finden als im begrenzten Horizont nationaler Betriebsblindheit. Zu übernehmen, was bei den jeweils anderen besser läuft, erspart es uns, knappe Ressourcen für die Entwicklung von Vorgehensweisen, Ideen und Tools auszugeben, die es anderswo längst gibt.“

„Zukunftstaugliche Gesundheitsversorgung benötigt eine völlig neue Infrastruktur. Diese können wir nur entwickeln, wenn wir die Bedürfnisse und Strategien von und für morgen kennen und verstehen. Darum freue ich mich, dass uns der Gesundheitswirtschaftsgipfel DACH eine Plattform bietet, die es nicht zuletzt uns Technikern ermöglicht, zukunftstaugliche Konzepte für die Versorgung unserer Patienten mitzugestalten und von Anfang an einzutauchen in die Notwendigkeiten, die sie erzeugt. Der Austausch mit anderen Interessengruppen aus dem Krankenhaus und Kollegen aus benachbarten Nationen mit ähnlichen Aufgabenstellungen und Herausforderungen wird uns helfen, besser zu helfen“, freut sich der Präsident des Ingenieur Hospital Schweiz (IHS), Tomas Bucher. Er umreißt in wenigen Worten, worum es in Friedrichshafen geht: Besser zu helfen.

Weitere Informationen: www.gewig-dach.com

Quelle Text: Maria Thalmayr

Quelle Bild: Mirjam Bauer