BioRiver Boost! Wettbewerb 2023

(Oktober 2023) Die Gewinner des 10. BioRiver Boost! 2023 stehen fest. Den ersten Platz belegte Akribion Genomics aus Zwingenberg. Das Unternehmen entwickelt CRISPR-Nukleasen zu einer neuen Klasse Genetik-basierter Krebstherapien und Werkzeuge zur Genomeditierung. Die Plätze 2 und 3 gingen an die Kölner Unternehmen Plantman und Ningaloo Biosystems.

Mit seinem Startup-Wettbewerb zielt BioRiver – Life Science im Rheinland e.V., der regionale Branchenverband der Biotech- und Life-Science-Industrie im Rheinland darauf ab, sehr junge Startups und Gründungsprojekte zu stärken. Mit dem Wettbewerb ermöglicht und fördert der Verband den Zugang zu renommierten Experten aus der Life-Science-Industrie und zu Kapitalgebern sowie die Sichtbarkeit und Vernetzung vielversprechender Gründungsprojekte.

Gewonnen haben:

1. Platz: Akribion Genomics, Zwingenberg

Akribion Genomics mit Sitz in Zwingenberg, Deutschland, konzentriert sich auf die Entwicklung neuartiger CRISPR-Nukleasen zu einer neuen Klasse Genetik-basierter Krebstherapien und fortschrittlicher Werkzeuge zur Genomeditierung. Die proprietäre Nuklease G-dase E® ermöglicht gezielte Zelldepletion basierend auf RNA-Biomarkern und bietet ein breites Anwendungspotenzial in therapeutischen Anwendungen und darüber hinaus. Dr. Oliver Grünvogel, Chief of Staff, nahm die Auszeichnung vor Ort mit den Worten entgegen: „Wir sind sehr stolz, mit dem ersten Platz beim BioRiver Boost! 2023 ausgezeichnet worden zu sein. Die Auszeichnung belegt das hohe transformative Potenzial unserer G-dase Technologie in therapeutischen Anwendungen und unterstützt uns in unserem Bestreben, unsere Technologie zur Verbesserung von Produkten, Prozessen und vor allem Behandlungsmöglichkeiten nach hohen ethischen Standards zu nutzen.“

2. Platz: Plantman, Köln

Plantman, ein Kooperationsprojekt der Exzellenzcluster für Alternsforschung (CECAD) und Pflanzenwissenschaften (CEPLAS) der Universität Köln, verfolgt einen unkonventionellen Ansatz, um Medikamente zur Behandlung von Polyglutamin (PolyQ)-Erkrankungen wie Huntington zu finden. Um herauszufinden, wie Pflanzen mit der Aggregation toxischer Proteine umgehen, haben die Forscher das giftige mutierte Protein Huntingtin, das den Zelltod in menschlichen Neuronen verursacht, in Pflanzen eingeführt. Dabei stellten sie fest, dass Arabidopsis thaliana aktiv Huntingtin-Proteinklumpen entfernen und schädliche Auswirkungen vermeiden. Mittels synthetischer Biologie wurde diese Fähigkeit auf menschliche Zellen und Tiermodelle der Huntington-Krankheit übertragen. „Wir freuen uns sehr über den zweiten Platz beim BioRiver Boost! 2023,“ sagte Dr. Ernesto Llamas, Postdoktorant bei CEPLAS. „Die Anerkennung unterstützt uns und unser Ziel, pflanzliche Proteine zur Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen bei Menschen, bei denen es zur Proteinaggregation kommt, zu entwickeln.“

3. Platz: Ningaloo Biosystems, Köln

Ningaloo Biosystems, ein junges Biotech-Startup aus Köln, hat sich auf die Entwicklung innovativer Lösungen für die Produktion von hochmodernen Biopharmazeutika verschrieben. Mit den optoelektronischen Geräten und biologischen Produkten des Unternehmens kann man mit Licht nicht-invasiv, präzise und digital verschiedene Prozesse in Zellkulturen parallel steuern. Die Technologie kann Anwendung sowohl in der Forschung als auch bei Produktionsanwendungen in der pharmazeutischen Industrie finden. „Unser Ziel ist es, verfahrenstechnische Steuerungsmöglichkeiten zu entwickeln, um die Zellkultur-basierte Produktion auf die nächste Stufe zu heben. Dies wird es Pharmafirmen erlauben, ihre neuartigen biotechnologischen Medikamente gegen Krebs oder Autoimmunerkrankungen ohne Verzögerung durch die klinische Erprobung und auf den Markt zu bringen,“ sagte Dr. Herbert Müller-Hartmann, Mitgründer der Ningaloo Biosystems GmbH, der das Projekt vor Ort präsentiert hatte.

Die drei Siegerteams erhalten ein auf sie individuell zugeschnittenes Coaching durch erfahrene Unternehmer, Marketingunterstützung aus Expertenhand sowie die Mitgliedschaft im BioRiver für langfristigen Zugang zum Netzwerk.

Im Jubiläumsjahr bot BioRiver erstmals ein „World-Café“ mit weiteren Experten aus der Industrie und Investoren, die für Fragen der präsentierenden Start-ups und aller Teilnehmer der Veranstaltung zur Verfügung standen.

Quelle Text und Bild: Bio River