Corona-Herbst – werden die Masken wieder knapp?

(November 2022) Seit Herbstbeginn steigen die Infektionszahlen mit dem Coronavirus – die Krankenhäuser kommen langsam an ihre Kapazitätsgrenzen. Mit dem beschlossenen Infektionsschutzgesetz greifen Bestimmungen, die schärfere Vorgaben zur Test- und Maskenpflicht ermöglichen. Ein Experte erläutert die Situation im Interview exklusiv für mt-medizintechnik.

Die schärferen Vorgaben bei Tests und Masken gelten auch in Arztpraxen, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen: FFP2-Masken- und Testpflicht für Personal und Besucher von Kliniken und Pflegeeinrichtungen. Sind Gesundheitseinrichtungen ausreichend auf die bevorstehenden Zeiten gewappnet? Oder werden Masken und andere Medizinprodukte wieder knapp?

Konstantin Lennertz hat im Mai 2020 gemeinsam mit Leon Thomsen die KLT Health Group gegründet. Sie beliefert weltweit Regierungen, Wohlfahrtsverbände und Unternehmen aus Industrie, Handel und Tourismus mit hochwertiger Schutzausrüstung und Medizinprodukten vornehmlich aus asiatischer Produktion. Durch zertifizierte Prüfkonzerne wie Schweizer SGS (früher Société Générale de Surveillance) oder dem deutschen TÜV werden die Produkte der KLT stets auf ihre Qualität geprüft. Um die zuverlässige Lieferung dieser Produkte zu gewährleisten, greift die KLT Health Group auf ein erstklassiges Netzwerk von Produzenten und Logistikpartnern zurück.

Herr Lennertz, die neue Corona-Schutzverordnung bedeutet eine Rückkehr zur Masken- und Testpflicht in Gesundheitseinrichtungen für Personal und Besucher. Wie gut sind die Einrichtungen vorbereitet?

Viele Unternehmen oder Organisation haben sich wenig bis gar nicht auf den Herbst oder Winter vorbereitet. Nach unserer Einschätzung haben viele Unternehmen und Organisationen abgewartet, welche Maßnahmen die Regierung für den Herbst verabschiedet oder ob wieder eine neue Corona-Welle kommt.

Steigen jetzt die Preise für Masken und weitere Medizinprodukte? 

Es sieht derzeit danach aus, dass wir vor einer weiteren Corona-Welle stehen. Ein wesentliches Indiz dafür sind die Todesfallzahlen in Verbindung mit Corona, die derzeit sogar höher liegen als im vergangenen Oktober. Folgerichtig registrieren wir auch schon steigende Preise. Und da wenige Unternehmen und Organisationen frühzeitig disponiert haben, werden die Preise in den nächsten Wochen vermutlich steigen.

Die meisten Produkte werden in China produziert und nach Deutschland exportiert. Wie sieht die Situation derzeit in China aus? Müssen Gesundheitseinrichtungen mit Lieferschwierigkeiten rechnen? Sind die Lager derzeit ausreichend gefüllt? 

Noch sind die Lager ausreichend gefüllt. Allerdings beginnt jetzt der Ansturm auf die Produkte. In der Tat lässt sich nicht ausschließen, dass es in China aufgrund der dortigen rigorosen Corona-Politik zu massiven Störungen der Lieferketten bis hin zu einem zwischenzeitlichen Exportverbot für medizinische Schutzausrüstung kommt. Entscheidend ist deshalb, dass wir eine ausreichende Reserve an Tests und Masken in Deutschland vorhalten.

Zu Beginn der Pandemie plante die deutsche Politik, eine eigene Massenproduktion hierzulande aufzubauen. Dennoch ist China Hauptlieferant geblieben. Wie stehen Sie zu einer europäischen/deutschen Produktion? 

Es ist sicherlich nicht opportun, uns völlig von Asien abhängig zu machen. Aber auch wir kaufen schwerpunktmäßig dort ein. Die Produktion ist dort einfach kostengünstiger. Allein in Deutschland zu produzieren, ist ökonomisch nicht darstellbar.

Welche Qualität können wir von Produkten aus China erwarten? 

China und weitere asiatische Länder liefern heute Qualitätsstandards, die in der EU vorgeschrieben sind. Wir stellen zudem an den Produktionsstandorten durch das Einbinden von internationalen Prüfkonzernen wie etwa dem TÜV sicher, dass wir keine Qualitätsprobleme bei den Lieferungen aus China oder Asien haben.

Quelle Text: Get Press

Quelle Bild: