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Dank KI bei Schlaganfallbehandlungen Zeit sparen: Wie intelligente Datenanalysen den Einsatz von Rettungswagen optimieren können

(Juli 2023) Bei einem Verdacht auf Schlaganfall zählt jede Sekunde. Das Universitätsklinikum-Schleswig-Holstein (UKSH) hat mit dem Universitätshospital Zealand/Dänemark im Rahmen eines EU-Projektes den Einsatz von Mobile Stroke Units (MSU) geprüft. Mit hochspezialisierten Rettungswagen, die unter anderem mit Computertomographen ausgestattet sind, können vor Ort erste Diagnosen und wichtige Entscheidungen getroffen werden.

Um die Zeit zwischen einem Notruf und der Behandlung von Schlaganfällen (engl. stroke) zu reduzieren, untersuchen die Universitätskliniken in Lübeck und Roskilde den möglichen Einsatz von sogenannten Mobile Stroke Units. Dabei handelt es sich um einen hochspezialisierten Rettungswagen, der mit einem mobilen Computertomographen (CT) und weiterer spezialisierter Medizintechnik ausgestattet ist. Schon am Einsatzort kann so die Ursache des Schlaganfalls diagnostiziert und entschieden werden, welches das bestgeeignete Krankenhaus für die individuelle Behandlung der Patient:innen ist.

Der Standort dieser speziellen Einsatzwagen hat großen Einfluss darauf, wie schnell die Patient:innen therapiert werden können. Um die idealen Basisstationen ermitteln zu können, analysierten Datenexpert:innen vom Beratungsunternehmen Plan D aus Berlin zunächst den Status Quo. Dazu betrachtete das Unternehmen die Patient:innenjourney und identifizierte die Zeit zwischen Notruf und a) Ankunft des Rettungswagens, b) Ankunft beim ersten Krankenhaus für die Diagnose und c) Ankunft beim zweiten Krankenhaus für die Behandlung.
Im nächsten Schritt zogen die Datenexpert:innen geografische Daten sowie Zensusdaten heran, um herauszufinden, wie hoch die Wahrscheinlichkeit von Schlaganfällen in den jeweiligen Gebieten ist. Regionen mit einer hohen Dichte von über 65-Jährigen wurden in den Fokus gerückt. Auf diese Weise konnten fiktive Notrufe generiert werden, wie sie in der Realität tatsächlich vorkommen könnten. Gleichzeitig bot das Projekt die besondere Gelegenheit, die Strukturen der dänischen Partnerregion mit der deutschen zu vergleichen.

Ergebnis: Zeiteinsparung von bis zu 1,3 Stunden möglich
Um nun die Standorte zu ermitteln, von denen aus die Patient:innenjourney möglichst kurz ist, wurde eine KI eingesetzt. Die berechneten Ergebnisse sind vielversprechend: Der Einsatz einer Mobile Stroke Unit an der errechneten Basisstation kann eine Zeiteinsparung von bis zu 1,3 Stunden ermöglichen, bis die Behandlung der Schlaganfallpatient:innen startet. Dies fällt vor allem in der Region Zealand / Dänemark ins Gewicht, die alle Therapien in großen Einrichtungen zentralisiert durchführt. Demgegenüber ist in der Region Ostholstein durch das Vorhalten mehrerer kleinerer Kliniken, die Thrombolyse und z.T. auch Thrombektomien anbieten, nicht in jedem Fall eine MSU die schnellere Lösung.
Im Ergebnis wird daher an der Etablierung einer MSU in Dänemark weitergearbeitet, während in Ostholstein eine weitere Vernetzung und Optimierung der vorhandenen Strukturen zur schnelleren Versorgung von Schlaganfallpatient:innen beitragen soll. Das Ziel der Universitätskliniken, die Zeit zwischen Notruf und Behandlung zu verkürzen und somit Lebenszeit zu retten, konnte durch die Analysen somit sehr effektiv erreicht werden.

Quelle Text: Plan D

Quelle Bild: ©ipopba/Stock.Adobe

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