Das richtige Rezept gegen Ransomware

(April 2017) In letzter Zeit gab es jede Menge öffentlich gewordene Beispiele von Ransomware-Attacken, die jedoch nur die Spitze des Eisbergs darstellen. Besonders oft scheinen die Kriminellen Krankenhäuser oder andere Organisationen in der Gesundheitsbranche ins Fadenkreuz zu nehmen.

Es gibt sicherlich noch viele weitere Unternehmen, die sich den Erpressern gebeugt haben, ohne das Problem publik zu machen. Das Problem ist, dass das kriminelle Geschäftsmodell Ransomware-Attacke tatsächlich funktioniert. Die zunehmende Wichtigkeit von Daten, insbesondere von Patientendaten, zwingt Organisationen, die einer Attacke zum Opfer gefallen sind, dazu, Kriminellen Lösegeld zu bezahlen, um wieder Zugriff auf ihre IT und ihre Daten zu erhalten und zum normalen Geschäftsbetrieb zurückkehren zu können.

Viren nur draußen halten ist zu kurz gedacht

Die Idee hinter Ransomware ist, Organisationen unter Zugzwang zu setzen, die ihren Geschäfts- oder Pflegebetrieb aufrechterhalten müssen. Sie stehen plötzlich vor der Wahl, entweder zu bezahlen oder einer ungewissen Zukunft mit Störungen und Systemausfällen entgegenzublicken, bis die Schäden wieder behoben sind. Viele Organisationen wähnen sich in Sicherheit. Sie haben Schutzmaßnahmen gegen Angriffe getroffen, doch in Zeiten immer ausgeklügelterer Angriffe greifen Konzepte, die lediglich darauf abzielen „die Viren draußen zu halten“, zu kurz.

Der latenten Bedrohung durch Ransomware zu entkommen bedeutet, dass man Lösungen parat haben muss, die kritische Systeme und Applikationen innerhalb weniger Minuten wiederherstellen können. Das gilt insbesondere für die Betreiber besonders gefährdeter Infrastrukturen (sogenannten kritischen Infrastrukturen) wie Energie, Wasser, Gesundheit oder Telekommunikation, die durch das IT-Sicherheitsgesetz (Gesetz zur Erhöhung der Sicherheit informationstechnischer Systeme) verpflichtet wurden, Ihre Netze besser vor Angriffen zu schützen. Backup-Lösungen und Firewalls reichen da nicht aus. Unternehmen benötigen umfassende Optionen in den Bereichen Business Continuity (BC) und Disaster Recovery (DR), um komplette und konsistente Wiederherstellungsprozesse bereitzuhalten, die obendrein effizient verwaltet werden können.

Das Problem dabei besteht darin, dass viele bestehende BC/DR-Pläne auf sehr limitierten Lösungen aufbauen. Oftmals kommen Produkte zum Einsatz, die die Unternehmen auf Grund der gesetzlichen Regularien schon für Backups oder die Anforderungen von Betriebsprüfungen und Audits nutzen. Tritt der Krisenfall dann tatsächlich ein, ist es jedoch äußerst wichtig, dass die Systeme in wenigen Minuten, nicht innerhalb von Stunden, wieder komplett laufen. Auf unvollständige Backups zurückzugreifen, die im schlimmsten Fall 24 Stunden vorher gemacht wurden, kann viele Stunden dauern, in denen das Unternehmen nicht voll handlungsfähig ist. Unproduktive Zeiten aufgrund eines Ransomware-Angriffs kosten jedoch nicht nur Nerven, sondern bares Geld – und sie können mit aktueller Technologie vermieden werden.

Drei Stufen: Entdecken, Verhindern, Wiederherstellen

In vielen Organisationen setzen IT-Verantwortliche IT-Sicherheit vor allem mit dem Schutz vor externen Angriffen gleich, was als Konzept zu kurz greift. Ein umfassenderer Ansatz sollte drei Aspekte gleichberechtigt berücksichtigen, um den stetig komplexer werdenden Gefahren aktiv zu begegnen: Die Entdeckung von Attacken, die Verhinderung des Eindringens und eine schnelle Wiederherstellung von kritischen Systemen wie SAP, Oracle, Patientenverwaltung oder SQL, um den Betrieb reibungslos aufrecht zu erhalten.

Mit guten DR-Prozessen und der richtigen Lösung, die den sofortigen Zugang auf gesicherte Daten ermöglicht, falls ein Virus doch mal durchbricht, ist die Wirkung eines solchen Angriffs auf die Organisation kaum wahrnehmbar. Eine moderne DR-Plattform hilft Einrichtungen, indem sie es möglich machen, zu einem Zeitpunkt Sekunden vor dem Vorfall zurückzukehren und von diesem Zeitpunkt an weiterzuarbeiten. Dabei ist egal, ob es sich um eine korrupte Datei, Applikation oder einen Ordner handelt oder ob nur aus Versehen etwas gelöscht wurde. So wird auch Ransomware „ungefährlich“, da ein Angriff einfach neutralisiert werden kann und die Dienste in wenigen Minuten wieder laufen.

Stark reglementierte Bereiche haben hohen Bedarf

Sich gegen Viren zu schützen ist selbstredend die erste Verteidigungslinie, die sich allerdings gegen ausgefeilter werdende Schadsoftware immer schwieriger halten lässt. Mit Backups zu arbeiten ist zeitaufwendig und hat zu große Zeitfenster zwischen den einzelnen Sicherungskopien. Nur mit fortschrittlicher DR-Technik kann man die Uhr kurz vor den Zeitpunkt des Angriffs zurückdrehen. Erpresser mit Ransomware laufen somit ins Leere und Ausfallzeiten sind minimal.

Für Organisationen mit sensiblen Daten in stark reglementierten Industrien ist es wichtig, interne und externe Richtlinien zu erfüllen. Die Bereiche Gesundheit und Finanzen haben hier einen großen Bedarf, genauso wie die öffentliche Hand. Ob Virenbefall, Ransomware oder andere Vorfälle: Unternehmen in diesen Industrien stehen im Fokus von Öffentlichkeit und Behörden und können sich einen Ausfall in vielerlei Hinsicht nicht leisten. Nichteinhaltung der Vorgaben oder ein zu langsames Wiederherstellen der Daten kann nicht nur teure Strafzahlungen zur Folge haben, sondern auch darüber hinaus negative Auswirkungen nach sich ziehen.

Organisationen jeder Größe können Opfer von Ransomware-Attacken werden. Mit einer umfassenden BC/DR-Strategie kann die Kontrolle über IT-Infrastrukturen und Applikationen schnell und einfach wieder übernommen werden, was diesen Attacken den Wind aus den Segeln nimmt. Ein beruhigendes Gefühl nicht nur für die IT-Verantwortlichen, sondern auch für die Unternehmensleitung.

Quelle Text und Bild: Zerto / Touchdown PR