Digital Health: Warum wir für klinische Studien dringend neue Ansätze brauchen

(Dezember 2021) Klinische Studien sind ein wichtiger Teil der Forschung für den medizinischen Fortschritt. Sie geben Auskunft über die Wirksamkeit von Medikamenten oder befassen sich mit Möglichkeiten zur Vorbeugung, Erkennung oder Behandlung von Krankheiten. Ein Podcast des Hasso-Plattner-Instituts gibt Antworten.

In der neuen Folge des HPI-Wissenspodcasts Neuland „New Approaches to Clinical Trials “ sprechen Professor Ariel Dora Stern, Gastwissenschaftlerin für
Digital Health Economics and Policy am HPI und Associate Professor of Business Administration an der Harvard Business School at Harvard University, und Professor Erwin Böttinger, Leiter des Digital Health Centers und des Fachgebiets Digital Health – Personalized Medicine am HPI, über neue Ansätze für klinische Studien.

Mit Moderator Leon Stebe diskutieren sie, wie digitale Tools und neue Technologien die klinische Forschung unterstützen und verbessern können. Denn sowohl für Probandinnen und Probanden als auch für Durchführende sind klinische Studien meist noch mit großem Aufwand verbunden: Es entstehen lange Fahrtwege und Wartezeiten und die Durchführung selbst ist zeit- und kostenintensiv. Wie klinische Studien in Zukunft intelligenter, schneller, günstiger und vor allem patientenorientierter werden können, ist Gegenstand dieser neuen Podcast-Folge.

Möglichkeiten, die klinische Forschung patientenfreundlicher zu gestalten, gebe es viele. So könne beispielsweise der Blutdruck mithilfe von Wearables oder sensorbasierten Technologien von zuhause aus ohne medizinisches Personal erfolgen. „Sie können bequem vom Sofa aus an einer klinischen Studie teilnehmen, während Sie am Sonntagabend Tatort schauen“, erklärt Professor Böttinger. Zudem seien mit digitalen Tools auch Messungen über längere Zeiträume recht einfach möglich.

Bei der Erhebung und Nutzung sensibler klinischer Daten rückt vor allem der Datenschutz in Deutschland in den Fokus. Noch herrscht viel Unsicherheit diesbezüglich – vor allem bei klinischen Fernstudien sind die Bedenken gegenüber der Datennutzung in Deutschland noch groß. Dabei kann die Nutzung von Daten für Forschungszwecke zur Verbesserung der Patientengesundheit dienen. „In Europa gibt es eine ganz eigene Art, über Daten nachzudenken. Die Absicht, Patienten zu schützen, ist zu 100 Prozent richtig. Allerdings gilt es auch zu berücksichtigen, welcher Fortschritt im Bereich Digital Health von Nöten ist, um den Patienten zukünftig eine verbesserte Gesundheitsversorgung bieten zu können“, so Professor Stern. Als Wissenschaftlerin hoffe sie, dass zukünftig anhand von Best Practices aufgezeigt werden kann, wie eine gezielte gemeinnützige Datennutzung dem Patientenwohle dienen kann.

Fundiertes Wissen über die digitale Welt, anschaulich und verständlich erklärt – das bietet der Wissenspodcast „Neuland“ mit Experten des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) unter: https://podcast.hpi.de, bei iTunes und Spotify, einmal im Monat.

Quelle Text und Bild: Hasso-Plattner-Institut