Digitale Lösungen für Alzheimer beim neurotechprize prämiert

(Mai 2022) Auf der MedtecLIVE-Konferenz, die vom 3. bis 5. Mai in Stuttgart tagte, kürte eine unabhängige Jury das französische Start-up Five Lives mit dem ersten und das niederländische Start-up Neurocast mit dem zweiten Platz der neu ins Leben gerufenen Auszeichnung, mit Preisgelder von 100.000 bzw. 50.000 Euro.

Biogen und EIT Health fördern mit dem neurotechprize die Entwicklung technologischer Lösungen für die wachsenden Herausforderungen der Alzheimer-Erkrankung.

„Die Vielfalt der von den verschiedenen Start-ups eingereichten Lösungen war wirklich erstaunlich. Es war schwer, einen Gewinner zu wählen, doch wir sind stolz darauf, die Gewinner bei der Realisierung der Lösungen zu unterstützen, die eine Risikoeinschätzung bzw. die Diagnose der Alzheimer-Krankheit vereinfachen sollen. Und die Reise geht weiter: Biogen arbeitet daran, in Zukunft auch für andere neurologische Erkrankungen technologiebasierte Lösungen zu finden“, so Dr. Thorsten Lambertus, Head of neurotechlab by Biogen.

Nach einer zehnwöchigen intensiven Mentoring- und Validierungsphase mit präsentierten insgesamt neuen neurotechprize-Teams ihre Ideen vor einer unabhängigen Jury, die sich aus führenden Neurolog:innen, Patientenvertretern, Start-up-Expert:innen und Kostenträgern zusammensetzte.

Fives Lives zeigte eine vielversprechende App, mit der Nutzer*innen ab dem Alter von 50 Jahren die Gesundheit ihres Gehirns anhand einer klinisch validierten Risikobewertung überprüfen können. Die App begleitet die Nutzer*innen außerdem bei der Verbesserung ihres Lebensstils, um ihr individuelles Alzheimer-Risiko zu verringern.

Neurocast nutzt alltägliche digitale Interaktionen, wie z.B. die Smartphone-Nutzung, um eine individuelle Leistungsüberwachung der Patient*innen im Alltag zu ermöglichen. Dabei setzt das Start-up auf passives digitales Monitoring, etwa indem die Standard-Tastatur des Smartphones durch die datengenerierende „Neurokeys“-Tastatur ersetzt wird.

Auch zwei Start-ups aus Deutschland, icho und PeakProfiling, waren angetreten. Ein Blick auf deren Lösungen lohnt… Denn derzeit gibt es keine Heilung für die Alzheimer-Erkrankung, eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können aber dazu beitragen, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und den Symptomen zu begegnen. Ein wesentliches Hindernis für die Diagnose ist nach wie vor die Stigmatisierung der Erkrankung. Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitswesens und Organisationen auf der ganzen Welt arbeiten daran, die Diagnose zu verbessern. Genau diese Verbesserungen erfordern innovative Lösungen für die anschließende Behandlung neu diagnostizierter Patienten.

Quelle Text: Biogen

Quelle Bild: Mirjam Bauer