Erhebung zur Umsetzung des klinischen Risikomanagements in deutschen Krankenhäusern und Rehabilitationseinrichtungen

(Oktober 2021) Klinisches Risikomanagement ist unabdingbar für Patientensicherheit in der stationären Versorgung. Das Patientenrechtegesetz (2013) hat vorgegeben, dass Mindeststandards vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) für alle nach § 108 SGB V zugelassenen Krankenhäuser verbindlich festzulegen sind.

Entscheidend für die Patientensicherheit ist, wie diese Vorgaben vor Ort gelebt und in das alltägliche Handeln integriert werden. Zur Klärung dieser Fragen wird das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) zusammen mit seinen Partnern, dem Institut für Patientensicherheit (IfPS) der Universität Bonn, dem Lehrstuhl für Patientensicherheit der Hochschule RheinMain (HSRM), der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) und dem Deutschen Krankenhausinstitut (DKI) die dritte bundesweite Erhebung zum Stand der Umsetzung des klinischen Risikomanagements durchführen. Die Finanzierung erfolgt durch Förderung des Bundesgesundheitsministeriums (BMG).

Inhaltlich knüpft die Studie an die beiden früheren Erhebungen des APS in Zusammenarbeit mit dem IfPS aus den Jahren 2010 und 2015 an, soll aber noch stärker als früher auf die praktische Umsetzung vor Ort fokussieren. So wird in der Studie unter anderem die Nutzung von Berichts- und Lernsystemen (CIRS) erfragt und der klinikinterne Umgang mit Personal, das an kritischen Ereignissen beteiligt war (Second Victims) erhoben. Zum Anschluss an internationale Sicherheitsstandards werden unter anderem Kategorien des Globalen Aktionsplans für Patientensicherheit 2021-2030 der WHO erhoben, die klinikinterne Position der Patientensicherheitsbeauftragten in der Managementstruktur und das Entlassmanagement.

Zum Erhalt einer aktualisierten Datengrundlage wird das APS gemeinsam mit dem IfPS, dem Deutsches Krankenhaus Institut und der HSRM, Lehrstuhl für Patientensicherheit, Prof. Dr. Reinhard Strametz, eine Vollerhebung bei allen nach § 108 SGB V zugelassenen Krankenhäusern und Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland vornehmen. Der Befragungsbeginn ist für November dieses Jahres geplant, die Veröffentlichung der pseudonymisierten Ergebnisse im Jahr 2022. Es ist geplant, Förderfaktoren und Barrieren zu identifizieren, die eine erfolgreiche Umsetzung klinischen Risikomanagements unterstützen oder erschweren. Die Daten sollen sowohl politischen Entscheidungsträgern als auch Krankenhäusern und Rehabilitationseinrichtungen in Form eines Feedback-Berichts zur Verfügung gestellt werden, um das klinische Risikomanagement weiterzuentwickeln und dadurch die Patientensicherheit zu erhöhen.

Der Titel der Studie lautet: KHaSiMiR 21 – Krankenhausstudie zur Sicherheit durch Management innerklinischer Risiken 2021 – Befragung zum Umsetzungsstand des klinischen Risikomanagements in Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken in Deutschland 2021

Quelle Text und Bild: Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (APS)