Gesundheit und Therapie meets ChatGPT: Wie KI zu einem effektiven Therapeuten werden kann

(März 2023) Die medizinische Versorgung hat in den letzten Jahrzehnten erhebliche Fortschritte gemacht. Dennoch gibt es auch heute noch viele Erkrankte, die nach den gleichen Mustern behandelt werden wie vor Jahrzehnten. Soll das so bleiben oder wollen wir neue Wege ausprobieren?

Die Therapiewelt ist gefordert, sich den neuen Technologien zu öffnen und Patienten sowie Patientinnen von heute mit den Möglichkeiten von morgen zu behandeln. Hier kommt die Künstliche Intelligenz (KI) ins Spiel. Sie eröffnet noch nie dagewesene Möglichkeiten, auch für Therapeuten. Patient:innen profitieren künftig in hohem Maße von der Effektivität der KI.

ChatGPT ist die wohl derzeit bekannteste künstliche Intelligenz. Sie wurde von OpenAI entwickelt und ist in der Lage, innerhalb von Sekunden menschenähnliche Antworten auf Fragen zu generieren. Sie wurde durch maschinelles Lernen trainiert und kann auf eine Vielzahl von Themen und Fragen antworten. Nun stellt sich die Frage: “Kann eine KI, wie beispielsweise ChatGPT, einen menschlichen Therapeuten im Gesundheitswesen ersetzen?”

Künstliche Intelligenz hilft schon seit einiger Zeit bei einer schnellen und präzisen Diagnosestellung. Mittels Algorithmen und Bilderkennung kann sie Tumore, Frakturen oder andere Auffälligkeiten auf Röntgenbildern erkennen und aufzeichnen. Auch bei der Analyse von Blutwerten oder anderen Untersuchungsergebnissen kann die KI helfen, indem sie mögliche Abweichungen von Normwerten erkennt und darauf aufmerksam macht. Dies spart Zeit und Ressourcen und kann zu einer frühzeitigen Erkennung von Erkrankungen führen.

Weniger bekannt ist sie derzeit noch bei der Therapie des Bewegungsapparates, doch auch hier bietet die KI eine Vielzahl von Vorteilen. So kann sie beispielsweise bei der Visualisierung von Haltungsabweichungen, Beurteilung der Haltung sowie bei der Erstellung von individuellen Trainingsplänen behilflich sein.

Auf Basis von wenigen Patientendaten und einer Haltungsanalyse mittels Foto- oder Videoaufnahmen kann die KI einen personalisierten Trainingsplan erstellen, der auf die individuellen Bedürfnisse und Möglichkeiten des Patienten abgestimmt und immer optimal an die aktuelle Körperhaltung angepasst ist.

Dies kann die Therapie nicht nur effektiver machen, auch die Papierarbeit für die Heilmittelerbringer wird aufgrund automatisierter Therapieberichte deutlich geringer. Auch bei der Durchführung der Übungen für zu Hause spielt KI eine wichtige Rolle, da sie in der Lage ist, Bewegungsabläufe zu analysieren und entsprechendes Feedback geben kann. So kann sie etwa erkennen, ob eine Übung falsch ausgeführt wird und den Patienten darauf hinweisen. Der Schwierigkeitsgrad von Übungen kann ebenfalls kontinuierlich angepasst werden. Das sorgt dafür, dass der Patient gefordert wird und messbare Fortschritte macht.

Mithilfe von KI bleiben Patienten selbst außerhalb der Therapiesitzungen aktiv. Das regelmäßige Aufzeichnen und Messen sowie die Möglichkeit, seine Ergebnisse mit den behandelnden Ärzten und Therapeuten zu teilen, motivieren und sorgen dafür, dass Check-up Termine nicht vergessen werden.

Fazit:

In der künftigen Therapie des Bewegungsapparates wird Künstliche Intelligenz also eine wichtige Rolle spielen. Sie wird dazu beitragen, dass Patienten individueller und effektiver behandelt werden, sich schneller von Verletzungen oder Erkrankungen erholen können und mehr präventiv für Ihre Gesundheit tun. Doch trotz aller Vorteile, die die KI bietet, sollte sie nicht als Ersatz, sondern als wirkungsvolle Ergänzung zur menschlichen Expertise und Erfahrung gesehen werden.

Quelle Text und Bild: Alexander Srokovskyi (Buchautor und Therapiezentreninhaber)