Herausragende Informationen zur Gesundheitskompetenz

(August 2022) Mit dem Publizistik-Preis würdigt die Stiftung Gesundheit jedes Jahr satzungsgemäß journalistische Beiträge, die gesundheitliches Wissen in herausragender Weise anschaulich vermitteln und Zusammenhänge transparent darstellen.In diesem Jahr wurden vier unterschiedliche Arbeiten ausgezeichnet.

Die Preis-Verleihung fand am 25. August 2022 auf dem Jahresempfang der Stiftung Gesundheit statt. Im Hamburger Anglo-German Club verfolgten 100 geladene Gäste zunächst einer Keynote von MinR Dr. Alexander Schmidt-Gernig aus dem Bundesgesundheitsministerium. Er sprach zur Gesundheitskompetenz im digitalen Zeitalter und forderte, alle Akteure vermehrt in die Pflicht zu nehmen, sich für dieses Thema einzusetzen. Dabei soll auch die Forschung einbezogen werden. Ferner sollte die konkrete Arbeit in der realen Welt (wie beispielsweise die Hamburger Gesundheitskioske, die es in de Koalitionsvertrag geschafft haben) ausgebaut werden!

Gleich vier herausragende medizinjournalistische Beiträge hat die Stiftung Gesundheit in diesem Jahr mit dem Publizistik-Preis ausgezeichnet.

Den ersten Platz erreichte in diesem Jahr das Autorenteam Julia Friedrichs, Andreas Spinrath und Nina Ostersehlte für ihre Dokumentation „HerStory: Lebensgefahr – Frauen und Medizin“, die am 16. August 2021 erstmalig in der ARD ausgestrahlt wurde.
Über Jahrhunderte erzählten und deuteten Männer Geschichte, waren Maß und Norm für Wissenschaft, Rechtsprechung und Ingenieurskunst – und auch für die Medizin. Die Dokumentation HerStory rückt die andere Hälfte der Menschheit in den Fokus: Nicht allein aus dem Wunsch nach Gleichbehandlung, sondern weil es im Extremfall tödlich sein kann, wenn Frauen im toten Winkel bleiben.
„Eine Dokumentation mit vielen Aha-Momenten über ein wichtiges Thema, das zu selten erzählt wird“, so das Fazit der Experten-Jury: „Der Film wechselt souverän zwischen Ernsthaftigkeit beim Thema und spielerisch-ironischer zeitgeschichtlicher Kontextualisierung und wird dabei niemals langweilig.“ Das Thema sei zudem gekonnt aufbereitet, zeitgemäß und mit vielen interessanten Fakten gespickt.

Der zweite Platz ging an Dr. Vivian Pasquet, die es damit bereits zum zweiten Mal auf das Siegerpodest schafft: Bereits 2019 gehörte sie zu den Preisträgerinnen des Publizistik-Preises. In diesem Jahr erhielt sie die Auszeichnung für ihren Zeitschriftenbeitrag „Alle für einen“, der am 17. Dezember 2021 im Magazin GEO erschien.
Darin erzählt sie die Geschichte des Patienten Till Theuerkauf, der mit 15 Jahren an Knochenkrebs erkrankte, und begleitet seine Tumorprobe auf der Reise durch das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg. „Ein tolles und ausgewogen recherchiertes, relevantes Thema“, lobt die Expertenjury: „Die Autorin schafft eine bemerkenswerte Nähe zu den Protagonisten und verknüpft in ihrem Beitrag wissenschaftlichen Fortschritt exzellent mit der menschlichen Dimension.“

Aufgrund eines Punkte-Gleichstands vergibt die Experten-Jury in diesem Jahr zwei dritte Plätze. Ausgezeichnet wurde zum einen die Hörfunk-Journalistin Martina Meißner für ihren Beitrag „Henrietta Lacks stirbt in Baltimore“, der am 4. Oktober 2021 im WDR ausgestrahlt wurde.
Dort erzählt sie die Geschichte der Afroamerikanerin Henrietta Lacks, die mit 31 Jahren an Gebärmutterhalskrebs starb. Ohne ihr Wissen entfernten Forscher Krebszellen aus ihrem Tumor, die nicht nur untersucht, sondern auch zu Forschungszwecken genutzt und vermarktet wurden – ohne die Zustimmung oder das Wissen der Angehörigen. Die Geschichte löste eine Diskussion über die Bedeutung ethischen Handelns in der modernen Wissenschaft aus.

Ebenfalls mit dem dritten Platz ausgezeichnet wurde Moritz Aisslinger für sein Dossier „Gute Besserung!“, das am 25. März 2021 in der ZEIT erschien.
Darin führt er seine Leser auf eine Reise in die faszinierende Welt des Immunsystems und erklärt anschaulich und verständlich, welche Zellen zu den Immunzellen gehören, wie sie eingreifen, wenn Gefahr droht, und auf welchen Wegen sie miteinander kommunizieren. Dabei greift er auch die Frage auf, warum es das neuartige Coronavirus dem Immunsystem so schwer macht, es zu bekämpfen.

Quelle Text: Stiftung Gesundheit

Quelle Bild: Mirjam Bauer