KI-basierte Software im CT-Bereich für Europa zugelassen

(September 2019) Ein intelligenter Software-Assistent für die Radiologie hat kürzlich die CE-Kennzeichnung erhalten. Die auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende Software ist in Europa als Medizinprodukt erhältlich. Der AI-Rad Companion Chest CT hilft Radiologen, die Computertomographie- (CT-) Bilder des Thorax (Brustkorb) schneller und präziser zu interpretieren und mit Hilfe von automatischen Messungen die Befunde in kürzerer Zeit zu erstellen.

Das Softwareprodukt von Siemens Healthineers ist die erste KI-basierte Anwendung auf der neuen Plattform AI-Rad Companion und herstellerunabhängig, das heißt: Mit der Software lassen sich Bilddaten vieler CT-Hersteller auswerten. Siemens Healthineers will diese Plattform ausbauen, so dass in Zukunft immer mehr intelligente Algorithmen für weitere Organe und Modalitäten zur Verfügung stehen. Damit wird das Unternehmen sein Portfolio von effektiven Lösungen zur KI-basierten klinischen Entscheidungsunterstützung konsequent erweitern.

„Wenn Radiologen einen Befund erstellen, gibt es eine gewisse Variabilität von etwa zehn bis 20 Prozent in Abhängigkeit vom Untersucher. Bei einer Algorithmen-gestützten Befundung fällt diese Variabilität komplett weg und die Ergebnisse sind konstant. Das allein ist schon ein Riesenvorteil von KI-Plattformen“, sagte Dr. Bram Stieltjes, Leitung Forschungskoordination Radiologie und Nuklearmedizin am Universitätsspital Basel.

Der AI-Rad Companion Chest CT kann auf CT-Aufnahmen des Thorax verschiedene anatomische Strukturen voneinander unterscheiden, hervorheben und pathologische Auffälligkeiten automatisch kennzeichnen und messen. In der aktuellen Version gilt dies für Organe wie Herz oder Lunge, die Aorta (Hauptschlagader) sowie Wirbelkörper. Die Ergebnisse werden automatisch in einem Report aufbereitet und sind über das vom Radiologen in der Routine genutzte Bildbetrachtungssystem abrufbar. Durch den intelligenten Assistenten erhalten Ärzte unter Umständen darüber hinaus Hinweise auf potenzielle Auffälligkeiten, die nicht im Fokus der ursprünglichen Untersuchung standen und somit eventuell nicht erkannt worden wären, wie beispielsweise Zufallsbefunde von krankhaften Erweiterungen der Aorta (Aneurysmen).

„Die CT-Thorax-Untersuchung ist ein im klinischen Alltag häufig eingesetztes Verfahren. Für Radiologen bedeutet das, täglich zahlreiche Untersuchungen in nur begrenzter Zeit und typischerweise bei geringem Vergütungssatz durchführen zu müssen. Mit dem AI-Rad Companion Chest CT steht Ärzten nun ein Tool zur Verfügung, das gleichzeitig Produktivität und Qualität in der radiologischen Diagnostik erhöhen kann. Dies ist ein großer Schritt auf unserem Weg zu einer führenden Rolle in der klinischen Entscheidungsfindung“, sagte André Hartung, Leiter des Geschäftsgebietes Computed Tomography bei Siemens Healthineers.

Der AI-Rad Companion Chest CT ist cloudbasiert und nutzt die zertifizierte, sichere und sowohl HIPAA (Health Information Portability and Accountability Act, USA) wie EU-DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) -konforme Infrastruktur von teamplay. Die Software entspricht den DICOM (Digital Imaging and Communications in Medicine) -Standards. Die Bilder und alle unterstützenden Informationen können im PACS (Picture Archiving and Communication System) automatisch, gemäß individueller Anforderungen des Radiologen, verfügbar gemacht werden.

Quelle Text und Bild: Siemens Healthineers