Neu: IQVIA gründet Kompetenzzentrum Vakzine

(Juni 2021) Mit einem Kompetenzzentrum zum Thema Impfen reagiert IQVIA auf die gestiegenen Herausforderungen im Bereich Vakzine, u.a. im Zuge der COVID-19-Pandemie. Ein Gremium mit Experten aus verschiedenen Bereichen arbeitet interdisziplinär an verschiedenen Fragestellungen, von Forschung und Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung, unter Nutzung von Daten und Fakten aus dem Markt und unter Einsatz moderner Technologien.

Von der Arbeit des Gremiums sollen alle interessierten Akteure im Gesundheitswesen profitieren können. Die COVID-19-Pandemie hat das Bewusstsein über den Stellenwert der Prävention mittels Impfungen aktualisiert und neue Herausforderungen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft mit sich gebracht. Gesundheitsvorsorge und -fürsorge sind Aufgaben, die abgestimmt und vielfach interdisziplinär anzugehen sind. IQVIA trägt diesem Anspruch mit einem neu eingerichteten „Center of Excellence Vaccine“ Rechnung. Ein Expertenkreis, bestehend aus Vertretern unterschiedlicher Fachrichtungen, arbeitet zum Nutzen für Kunden aus Industrie, Politik und Public Health. Die Projekte umfassen ein breites Spektrum von Forschung und Entwicklung über Markt- und Versorgungsforschung bis hin zu Marktzugang und Kommerzialisierung.

Klinische und „Real World“ Forschung

Im Bereich Forschung und Entwicklung führt IQVIA beispielsweise klinische Studien in verschiedenen Ländern durch. Unter Nutzung u.a. von Methoden der künstlichen Intelligenz können dabei Studienzentren gezielter rekrutiert werden. Auch Virtualisierungen von Studien sind möglich, indem unter Anwendung zeitgemäßer Technologien/Apps der Studienleiter mit den Patienten in Kontakt steht und sie bei der Studienteilnahme unterstützt. Dies führt erfahrungsgemäß zu geringeren „Drop-Out“-Raten und hilft, Forschung besser auszurichten und Studienergebnisse schneller zu generieren. Denn Zeit ist, wie gerade am Beispiel von COVID-19 ersichtlich, ein wichtiger Faktor, und Notfall- bzw. bedingte Zulassungen von Vakzinen gründen sich auf den Bedarf an schneller Verfügbarkeit von Impfstoffen.

In der Versorgungsforschung geht es u.a. um den Einsatz und das Monitoring von Vakzinen in der alltäglichen Praxis. Fragen, die hier interessieren, sind etwa: Welche Verordnungsmuster lassen sich feststellen? Welche Impfstoffe werden welcher Patientenklientel verabreicht, und von welcher Facharztgruppe? Wie ist es um die Compliance bestellt, d.h. wie häufig werden z.B. bei vorgeschriebenen zweifachen Impfungen beide Injektionen abgeholt? Treten bis dato unbekannte Nebenwirkungen (Pharmakovigilanz) auf? Untersuchungen solcher Fragen erfolgen auf Basis sogenannter „Real World“-Daten aus der alltäglichen Praxis.

Marktforschung

Der Impfstoffmarkt unterliegt einigen Besonderheiten. Es gibt traditionell relativ wenige Hersteller, doch zunehmend ergänzen Start-up-Firmen, welche die neuen Möglichkeiten der Biotechnologie und Bioinformatik nutzen, das Anbieterfeld. Insgesamt ein dynamisches Segment, in dem derzeit viel Bewegung stattfindet. Die Belieferung mit Impfstoffen erfolgt über Apotheken und (spezialisierte) Großhändler, die Verabreichung von Vakzinen über Impfzentren, Arztpraxen und Betriebsärzte. Daraus ergeben sich für die Marktforschung Untersuchungsfragen bspw. zur regionalen Verteilung von Vakzinen und der Realisierung von Impfungen. Die Ergebnisse dienen Entscheidern als Hilfestellung, um Maßnahmen zu überprüfen bzw. zu justieren. Dies kann z.B. auch Tests betreffen, die im Rahmen der COVID-19-Pandemie dazu beitragen, Infektionsrisiken zu erkennen. So zeigt bspw. eine IQVIA-Analyse, dass mit der Einführung von COVID-19-Antigentests zur Anwendung durch Laien die Nachfrage bei Apotheken merklich stieg (Abb. 1 zum Herunterladen); ein Ergebnis, das ggf. bei der Planung einer Impfkampagne zu berücksichtigen wäre.

Kommerzialisierung

Im Kontext der Kommerzialisierung geht es u.a. darum, zu untersuchen, ob und wie sich Investments auszahlen. Dazu gehört etwa, die Markteinführung von Impfstoffen zu beleuchten und Gründe für verschiedene Entwicklungen auszumachen. Gerade in Zusammenhang mit COVID-19 wird auch die Effizienz von Impfkampagnen thematisiert, die einen wichtigen Baustein in Präventionskonzepten bildet. Auch die Verknüpfung mit epidemiologischen Informationen hilft, Aussagen über den Fortschritt von Impfmaßnahmen zu treffen, indem der Einfluss erfolgter Impfungen auf die Entwicklung von Inzidenzen, etwa regional und/oder nach Altersklassen Geimpfter, untersucht wird.

Die hier exemplarisch aufgeführten und Bereichen zugeordneten Fragestellungen überschneiden sich oftmals. So ist die Identifizierung und Messung von Patientenpopulationen sowohl in der Phase der Durchführung klinischer Studien wie auch in der Markt- und Versorgungsforschung und in der Phase der Kommerzialisierung relevant. Dazu Dr. Frank Wartenberg, President Central Europe bei IQVIA: „Ein interdisziplinärer Projektansatz verspricht gerade bei einem komplexen Thema wie dem Impfen – von der Entwicklung bis zur Produktions- und Verteilungslogistik – größere Aussicht auf Erfolg als ein Arbeiten in Silos. Bei IQVIA wird dies befördert durch die Möglichkeit der Verknüpfung verschiedener Studien- und Marktdaten einschließlich Kennzahlen aus externen Quellen, die mittels Big Data-Technologien analysiert werden können. Die Bündelung von Erfahrung und Know-how aus verschiedenen Bereichen in einem Kompetenzzentrum schien uns daher ein folgerichtiger Schritt.“

Quelle Text: IQVIA

Quelle Bild: Philips