Neubau einer Orthopädieklinik in Thüringen: Klasse auch für Kasse

(Oktober 2020) Die Waldkliniken Eisenberg weihten im September ein orthopädisches Krankenhaus ein, das für Patienten aller Kassen die Aufenthaltsqualität eines Sterne-Hotels bietet – die Macher haben Krankenhaus neu gedacht und verwirklicht. Hier wird der Patient als Gast wahr- und aufgenommen, das Haus verbindet Aufenthaltsqualität mit hochklassiger Medizin und neuen Konzepten in der Pflege, IT und Kulinarik.

Was man bisher wenn überhaupt aus exklusiven Privatkliniken kannte, ist hier in einem kommunalen Krankenhaus mit dem Schwerpunkt Orthopädie verwirklicht worden. Von den 246 Betten in dem spektakulären Neubau von Architekt Matteo Thun und den Krankenhausbauexperten HDR sind nur 13 Betten für Privat-Patienten. Ab dem 31.10. nimmt die Klinik mit dem Schwerpunkt Orthopädie ihre ersten Patienten im Neubau auf.

Die thüringische Gesundheitsministerin Heike Werner sagte anlässlich der Einweihung: „Ich möchte Danke und Glückwunsch sagen zu diesem Neubau: Er ist weitsichtig, weltoffen und nachhaltig und vereint damit viele Aspekte, die mir als Gesundheitsministerin wichtig sind. Wir müssen Medizin neu denken. Das, was hier geschaffen wurde, ist ein großer Schritt hin zu moderner Medizin in Krankenhäusern.“

Neue Wege in der Pflege und in der Patientenbetreuung

Bereits im bisherigen Klinikbau vertraute man auf die Unitstruktur – ein aus den Niederlanden adaptiertes Pflegekonzept. Die Pflegekräfte kümmern sich von der Aufnahme bis zur Entlassung um acht bis maximal zehn fest zugewiesene Patienten. Für den Neubau wurde dieses Konzept weiterentwickelt. Klassische Stationszimmer gibt es in den Waldkliniken nicht mehr. Stattdessen ist das Pflegepersonal in den Stützpunkten zwischen den Zimmern jederzeit für die Patienten sicht- und ansprechbar.
Innovativ ist in den Waldkliniken auch das Konzept des On-Boardings: Mit einem eigenen Boarding-Bereich schafft es die Klinik, den normalen Tagesablauf komplett von der Patientenaufnahme zu trennen. Die Pflegekräfte auf Station haben damit deutlich weniger administrative Tätigkeiten und können sich so vollständig auf die Betreuung der post-operativen Patienten und das Entlassungsmanagement konzentrieren.
Ebenfalls besonders ist die Kulinarik an den Waldkliniken: 3 Restaurants stehen den Patienten/Gästen zur Verfügung – bei der Küche wird viel Wert auf frische, regionale und lokale Produkte gelegt. Pizzas, Tramezzini und Brot werden in offenen Küchen zubereitet, die Köchin Sarah Wiener hat Rezepte für die Waldkliniken entwickelt – und als Krönung steht den Patienten und Besuchern das Restaurant Matteo zur Verfügung, das „langfristig Küche auf Hauben-Niveau“ anbieten soll, so Geschäftsführer David-Ruben Thies.

Nicht teurer als ein herkömmlicher Krankenhausbau

Die Waldkliniken Eisenberg gehören nicht zu einem Klinik-Konzern, sondern sind ein Kreiskrankenhaus. Hauptgesellschafter ist der Saale-Holzlandkreis, Mindergesellschafter das Universitätsklinikum Jena.
Während viele kommunale Krankenhäuser in den roten Zahlen sind, schließen oder aufgekauft werden, schreibt hier ein Klinikum in öffentlicher Hand in einer strukturschwachen Region eine Erfolgsgeschichte und tritt den Beweis an, dass eine gesunde, schwarze Null möglich ist.
Auch deshalb wurde der Neubau umfassend vom Freistaat Thüringen gefördert. 62,5 Millionen Euro hat das Gebäude gekostet. „Damit ist es pro Quadratmeter nicht teurer, als ein gängiger Krankenhaus-Neubau in gleicher Größe“, so Thies.
„Hier in Eisenberg ist etwas Besonderes entstanden“, sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow auf der Pressekonferenz zur Einweihung des Gebäudes. „Ein Weiter so im Gesundheitswesen wird uns nicht weiterbringen. Vielen Dank an alle Beteiligten für den Mut, neue Wege zu gehen. Es ist faszinierend, wie die Mitarbeiter eingebunden wurden und es ist großartig, wie hier mit Materialien, die die Region prägen, die Zukunft gebaut wird“, so Ramelow weiter.

Quelle Text und Bild: Waldkliniken Eisenberg