Neue Endoskoptechnik zur Adenomdetektion

(März 2017) Ein neues System, gemeinsam von Pentax und Smart Medical entwickelt, setzt einen an das distale Ende konventioneller Endoskope fest integrierten Ballon ein. Dieser ist beim Rückzug des Endoskops aufgeblasen. Dadurch werden Darmfalten geglättet, die Kamera des Endoskops im Lumen zentriert und ein Verrutschen im Darm verhindert.

Dank dieser Technik lässt sich das Detektionspotenzial koloskopischer Verfahren verbessern, eine signifikant größere Anzahl von präkanzerösen Polypen (Adenomen) detektieren und somit ein substanzieller klinischer Nutzen erzielen.1

Das neue System G-Eye verkörpert eine innovative Lösung zur Steigerung der Adenomdetektionsrate (ADR) und trägt damit dem Bedarf nach verbesserter Qualität in der Koloskopie Rechnung. So ist es möglich, auch unter schwierigen Darmverhältnissen, zum Beispiel im rechten Kolon und in engen Darmkrümmungen, höhere ADRs zu erzielen und das Endoskop gut zu stabilisieren. In Kombination mit dem kontrollierteren Rückzug sind bessere Diagnose und Therapie ebenso möglich sowie eine raschere und besser kontrollierte Durchführung der Verfahren.

Rainer Burkard, President Emea von Pentax Medical kommentiert: „Wir setzen sich für den Vertrieb von G-Eye ein und tragen damit zur Erhöhung der ADR in der gesamten Endoskopie-Community bei. Wir freuen uns, die G-Eye-Technologie von Smart Medical als integrative Lösung zu unseren innovativen HD+ Endoskopie-Systemen anbieten zu können. Wir glauben, dass sie das Potenzial besitzt, die aktuellen Praktiken in der Adenomdetektion zu verändern. Dies hat sich bereits in einer prospektiven multizentrischen randomisierten Studie, die von beiden Unternehmen unterstützt wurde, bestätigt.

Diese Studie schloss 1.000 Patienten aus 14 internationalen Kompetenzzentren ein und hatte das Ziel, die mithilfe des G-Eye-Systems erzielte Detektionsrate mit der Detektionsrate der HD-Standard-Koloskopie zu vergleichen. Zwischenergebnisse, die für 480 Patienten vorliegen, zeugen von hervorragenden Detektionsleistungen und zeigen unter anderem einen Anstieg der ADR um 45,6 Prozent und eine Erhöhung der Anzahl detektierter fortgeschrittener Adenome um 96,9 Prozent.1 Auch das Feedback der an der Studie beteiligten Kliniker fiel exzellent aus.

Prof. Ralf Kiesslich, Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden, Deutschland, Leiter der multizentrischen Studie, merkt dazu an: „G-Eye detektiert signifikant mehr Adenome als die Standard-Koloskopie und reduziert die bei Koloskopien auftretenden Übersehensraten. Der Anstieg der ADR und die Erhöhung der Anzahl der detektierten fortgeschrittenen Adenome sowie der detektierten Adenome pro Patient werden sich letztendlich auf die Intervalle der Kontrolluntersuchungen für koloskopierte Patienten auswirken.“

Professor Sauid Ishaq, Russell’s Hall Hospital, Dudley, Großbritannien, war als Prüfarzt an der zu G-Eye durchgeführten multizentrischen Studie beteiligt und fasst seine Erfahrungen wie folgt zusammen: „Das Endoskop ermöglicht die Glättung von Darmfalten, stabilisiert die Endoskop-Kamera mittig im Lumen, verhindert das Verrutschen im Darm in schwierigen Regionen und verbessert generell die Sichtverhältnisse. Außerdem kann der Ballon helfen, die Endoskopspitze bei schwierigen Darmverhältnissen zu stabilisieren. Die klinischen Ergebnisse des neuen Endoskops und die Vorzüge, die das System für den Darmzugang bietet, sind eine solide Grundlage dafür, dass es sich in der täglichen Praxis zur Spitzenlösung für die Routinekoloskopie entwickelt.“

In Kombination mit dem Ballonaufsatz NaviAid AB™ von Smart Medical trägt das G-Eye-System darüber hinaus dem Bedarf des Marktes nach Doppelballon-Endoskopielösungen in der Dünndarm-endoskopie Rechnung. NaviAid AB und das G-Eye verkörpern zusammen eine einzigartige Komplettlösung, die zusätzliche und ergänzende therapeutische und enteroskopische Funktionen bietet.

Gadi Terliuc, CEO von Smart Medical Systems Ltd., fügt hinzu: „Wenngleich die Koloskopie in der Prävention und Diagnostik kolorektaler Karzinome seit Langem das bevorzugte Verfahren ist, so ist auch bekannt, dass bei Routinekoloskopien bislang leider viele Adenome übersehen wurden. Aus diesem Grund bestand der Bedarf nach einem neuen Produkt oder Verfahren, das es ermöglicht, auch bisher übersehene und schwer zugängliche Läsionen zu detektieren. Hier leistet das G-Eye- System Hervorragendes, denn mit seiner Hilfe konnte die ADR um fast 50 Prozent erhöht werden. Durch den Ausbau unserer Partnerschaft mit Pentax Medical, einem Marktführer auf dem Gebiet der Endoskopie, kann G-Eye zu einer weit verbreiteten Lösung werden, die einen neuen Behandlungsstandard in der Koloskopie verkörpert.“

1 Vgl. UEG Journal, Vol. 4 (5) Beilage, Oktober 2016, Abstract der multizentrischen Studie zu G-EYE „Op374 increased adenoma detection rate by G-EYE high definition colonoscopy in comparison to standard high definition colonoscopy – a prospective randomized multicentre study“.

Quelle Text und Bild: Pentax