Patientenumfrage: Effizienz, E-Rezept und freie Apothekenwahl

(Juli 2021) Für drei Viertel (75,2 Prozent) der Versicherten in Deutschland steht die Einführung des E-Rezepts ganz im Zeichen des digitalen Fortschritts. Etwas mehr als die Hälfte (53,8 Prozent) befürchtet gleichzeitig, zum gläsernen Patienten zu werden. Das geht aus der repräsentativen Umfrage „Datapuls 2021“ hervor.

Das E-Rezept wird wie alle anderen Digitalisierungsprojekte des Gesundheitswesens begleitet von Bedenken beim Thema Datenschutz. Aber: Die Mehrheit der Deutschen erkennt einen Mehrwert und begrüßt die Einführung”, so Felix Schönfelder, Geschäftsführer der Socialwave GmbH.

Mehr Effizienz und weniger Papierkram

Weniger Zeitaufwand und Bürokratie für Patienten, Ärzte, Apothekerinnen und Krankenkassen bei gleichbleibender Leistung – mit diesem Versprechen wirbt Gesundheitsminister Jens Spahn für die digitale Verordnung. Damit trifft er offenbar einen Nerv. Denn: 70,1 Prozent der Deutschen verbinden mit dem E-Rezept eine effizientere medizinische Versorgung und hoffen auf reibungslose Abläufe zwischen allen Beteiligten. “Der ganze Prozess ist einfach nicht mehr zeitgemäß und erinnert ein bisschen an das Botenwesen im Mittelalter, während fast alle Lebensbereiche in Echtzeit über das Smartphone organisiert werden können”, sagt Schönfelder. Für acht von zehn (80,4 Prozent) Patientinnen steht das E-Rezept deshalb vor allem auch für weniger “Papierkram”.

Bessere Behandlung von chronischen Krankheiten

62,8 Prozent der GKV-Versicherten gehen davon aus, dass sich mit dem E-Rezept die Behandlung chronischer Krankheiten verbessert. Dies soll durch weitere digitale Anwendungen wie eine Medikationserinnerung oder einen digitalen Medikationsplan mit integriertem Wechselwirkungscheck möglich werden. So können Patient*innen oder Apotheker*innen per App überprüfen, ob alle Arzneimittel untereinander verträglich sind.

Deutschen ist freie Apothekenwahl wichtig

Wichtig ist der Mehrheit (81,7 Prozent) der Deutschen bei der Anwendung vor allem, dass sie nach wie vor ihre Apotheke frei wählen dürfen. Das soll auch so bleiben: Patient*innen können ihrer Apotheke über die App das Rezept zuweisen und anfragen, ob das Arzneimittel verfügbar ist. Andernfalls bestellt diese es – und informiert durch eine Nachricht aufs Handy, wenn die Medikamente eingetroffen sind.

Die Erhebung „Datapuls 2021 – Patientenbefragung zur Digitalisierung des Gesundheitswesens“ ist eine bundesweite, repräsentative Studie zur Digitalisierung. Insgesamt haben 1.005 Bürger im Alter von 19 bis 85 Jahre an der Befragung teilgenommen. 49,6 Prozent (498) der Probanden sind weiblich, 50,4 Prozent (507) männlich. Die Befragten sind im Durchschnitt 50,6 Jahre alt.

Die Studie versteht sich als langfristiges Barometer für die Patientenperspektive. Herausgeber der quantitativen Erhebung ist die Socialwave. Durchgeführt hat die Befragung das Hamburger Marktforschungsinstitut Consumerfieldwork im Zeitraum zwischen dem 3. und 9. Dezember 2020. Weitere Informationen zur Studie finden Sie unter: https://datapuls.social-wave.de/

Quelle Text und Bild: Socialwave GmbH