Deutsche Medizintechnik ist top! Experten-Interview

(Juni 2018) Qserve, ein führendes Beratungsunternehmen im Bereich Medizintechnik und In-vitro-Diagnostik, eröffnet in Karlsruhe das erste deutsche Büro. Deutschland gilt als drittgrößter Markt für Medizinprodukte weltweit. Geschäftsführer der Deutschland-Niederlassung, die eng mit dem Hauptsitz in den Niederlanden zusammenarbeitet, wird Dr. Stefan Menzl. Er gehört seit Oktober 2017 zum globalen Team der Qserve-Gruppe.Interview mit Dr. Menzl:

Warum haben sie sich auf den deutschen Markt konzentriert?

Der deutsche Markt für MedTech zeigt historisch sehr gesundes Wachstum. Die starke deutsche Wirtschaft und Dienstleistungen im Gesundheitsbereich haben in den letzten Jahren dazu beigetragen, diesen Markt zu beleben. Wir erwarten, dass sich dieses Wachstum in den nächsten fünf Jahren noch beschleunigen wird. Die deutsche Medizinprodukteindustrie besteht zu einem großen Teil aus kleinen und mittleren Unternehmen. Diese Unternehmen sind sehr innovativ und generieren einen großen Teil ihrer Einnahmen durch Exporte. Rund 11.000 Unternehmen beschäftigen mehr als 210.000 Menschen. Aufgrund der guten Infrastruktur in Deutschland haben auch zahlreiche große „multinationale“ MedTech-Unternehmen hier Niederlassungen.
Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, ein Büro in Deutschland zu eröffnen; doch es gibt einen weiteren Grund für unsere Entscheidung: Deutschland ist ein idealer Standort, um auch MedTech-Unternehmen in umliegenden Ländern wie der Schweiz, Österreich, Italien und weiteren Nachbarländern zu unterstützen. Mit unserem Hauptsitz in Arnhem, Holland, und dem neuen Büro in Karlsruhe, sind wir gut positioniert, um Kunden auch in angrenzenden europäischen Ländern zu erreichen.

Welche Vorteile bieten Sie Ihren Kunden?

Die Anforderungen an Medizinprodukte werden immer komplexer und anspruchsvoller. Es ist nicht trivial, die durch die europäische Medizinprodukteverordnung geänderten Anforderungen für Medizinprodukten zu erfüllen. Qserve möchte globaler Partner für MedTech-Unternehmen sein – in Bezug auf Einhaltung gesetzlicher Vorschriften für Medizinprodukte und IVD. Unser Vorteil ist die einzigartige Kombination aus globaler Reichweite, hoher Fachkompetenz und Mitarbeitern mit umfangreicher Praxiserfahrung. Alle Berater hatten frühere Positionen bei Medizinprodukteherstellern, europäischen Benannten Stellen, US FDA oder bei der chinesischen CFDA. Wir unterstützen sämtliche Hersteller von Medizinprodukten praktisch und pragmatisch, dabei setzen wir bestehende Vorschriften in verständliche Anforderungen um.

Bitte beschreiben Sie den deutschen Markt für Medizinprodukte.

Medizinprodukte „Made in Germany“ leisten einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung und Lebensqualität der Patienten in der ganzen Welt. Die in Deutschland entwickelten Medizintechnologien profitieren von einem erstklassigen Forschungs- und Geschäftsumfeld, in dem vor allem kleine und mittlere Unternehmen der Branche einen internationalen Ruf genießen –
als Innovatoren und Marktführer. Die Medizintechnik in Deutschland ist ein wichtiger Treiber für den medizinischen Fortschritt. Im Durchschnitt investieren Medtech-Unternehmen 9 Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung.
Der Exportanteil liegt bei 65 Prozent. Die Branche ist von kleinen und mittleren Unternehmen geprägt. 92 Prozent der Unternehmen haben weniger als 250 Mitarbeiter. Insgesamt sind im Medtech-Sektor etwa 210.000 Vollzeitmitarbeiter beschäftigt.

Welche Chancen sehen Sie für den deutschen Medizinprodukte-Markt?

Mit seiner State-of-the-Art-Infrastruktur und seiner zentralen Lage in Europa ist
Deutschland ein idealer Standort, um die umliegenden europäischen Länder mit einem potenziellen Marktvolumen von mehr als 1.300 Milliarden Euro zu bedienen.
Aber Medizintechnik „Made in Germany“ wird weltweit geschätzt. Obwohl die USA nach wie vor der größte Binnenmarkt ist, und die Nachfrage aus China weiter wächst, bleibt der größte Teil der deutschen Exporte innerhalb Europas.
Die deutsche Medizintechnik ist Spitze. Hunderte von Unternehmen – fast alle mittelständisch – produzieren medizintechnische Innovationen im gesamten Spektrum von Produkten. Viele spezialisieren sich auf sehr spezifische Anwendungsbereiche oder Produktarten. Während sich diese Unternehmen auf Nischenmärkte konzentrieren können, sind sie in ihren jeweiligen Bereichen oft Weltmarktführer.

Was erhoffen Sie sich für die nächsten Jahre?

Ich möchte gerne wesentlich zum nachhaltigen Erfolg unserer heutigen und künftigen Kunden beitragen. Das Leben von Patienten zu verbessern, manchmal sogar ihr Leben zu retten, war und ist meine größte Motivation während meines gesamten Berufslebens in der Medtech-Industrie. Ferner möchte ich Unternehmen dabei unterstützen, schnell und effizient neue Technologien auf den Markt zu bringen und damit die Lebensqualität von Menschen zu verbessern.

Quelle Text und Bild: Qserve