(Januar 2017) Im globalen Umfeld müssen Unternehmen über ein hohes Maß an operativer, strategischer und struktureller Veränderungsfähigkeit verfügen. Diese wird als „Wandlungsfähigkeit“ bezeichnet. Die gezielte Planung und Steuerung der Wandlungsfähigkeit ist ein wettbewerblicher Erfolgsfaktor und sollte durch das strategische Management gezielt entwickelt und gestaltet werden.
Voraussetzung zum Vergleich der Wandlungsfähigkeit verschiedener Unternehmen ist ihre praxisorientierte Beschreibung und ihre Messung anhand definierter Kennzahlen. An dieser Stelle greift die Richtlinie VDI 5201 Blatt 1 ein. Sie gibt allen Produktionsverantwortlichen in produzierenden Unternehmen eine Hilfestellung, ihre Wandlungsfähigkeit während sämtlicher Lebenszyklusphasen des Produktionssystems kontinuierlich zu überwachen, um rechtzeitig Fehlentwicklungen zu identifizieren und gezielt gegensteuern zu können.
Die Richtlinie VDI 5201 Blatt 1 dient zum einen der Harmonisierung von Begriffen und der Schaffung einer Sprachregelung, die für eine einheitliche Beschreibung der Wandlungsfähigkeit produzierender Unternehmen erforderlich ist. Zum anderen werden konkrete Messgrößen vorgestellt, mit denen die Wandlungsfähigkeit quantifizierbar und vergleichbar wird. Ferner ermöglicht sie einen objektiven Leistungsvergleich der Wandlungsfähigkeit von verschiedenen Produktionssystemen oder Teilen davon im Sinne eines internen oder externen Benchmarkings. Sie ist in ihrem Grundsatz für alle Formen der industriellen Produktion und unterstützender Bereiche wie Service,Marketing, Vertrieb, Forschung, oder Logistik anwendbar. Sie wurde am Beispiel der Medizintechnik-Branche erarbeitet.
Herausgeber der Richtlinie VDI 5201 Blatt1 „Beschreibung und Messung der Wandlungsfähigkeit produzierender Unternehmen-Beispiel Medizintechnik“ ist die VDI-Gesellschaft Technologies of Life Sciences. Die Richtlinie ist im Januar 2017 als Weißdruck erschienen und ersetzt den Entwurf von November 2015.
Quelle Text und Bild: VDI