Robotic Process Automation: Unterstützung in Zeiten der Pandemie durch digitale Prozesse

Quelle: National Cancer Institute(Juni 2020) Während sich andere Branchen zunehmend digitalisieren, scheint es im Gesundheitswesen noch Luft nach oben zu geben. Dabei ist die Digitalisierung die Voraussetzung für eine Automatisierung von routinemäßigen Prozessen und bietet ein riesiges Potenzial für die Entlastung der Mitarbeiter und lästigen, manuellen Tätigkeiten. Durch die Automatisierung der Arbeitsabläufe hätte das Personal mehr Zeit für die eigentliche Aufgabe: die Arbeit mit den Patienten.

Gerade jetzt während der Corona-Pandemie ist es wichtiger denn je, dass das medizinische Personal genügend Zeit für die Patientenversorgung hat. Stattdessen verbringen alle viel Zeit damit, administrative Aufgaben wie Datenweitergabe oder Bestellungen auszuführen. Diese Arbeit ließe sich das an Software-Roboter, quasi digitale Kollegen, abgeben. Die Technologie dahinter nennt sich Robotic Process Automation (RPA). Damit können regelbasierte Prozesse, wie das Teilen von Informationen, automatisiert werden, ohne dass menschliches Eingreifen notwendig ist. UiPath hat kürzlich folgende Prozesse automatisiert:

Inventarisierung von medizinischem Material

Gesundheitsorganisationen bestellen derzeit etwa zehn bis zwanzigfach mehr medizinisches Material als sonst, um der von COVID-19 verursachte Nachfrage zu nachzukommen. Die Inventarisierung des gelieferten Materials ist von Bedeutung, damit das Beschaffungsteam einen Überblick über die verbrauchten Materialien hat und gegebenenfalls rechtzeitig nachbestellen kann. Bei der derzeit bestellten Menge gibt es jedoch einen Rückstau bei der Inventarisierung, den das Personal kaum bezwingen kann.

Ein kanadisches Krankenhaus nutzt die Automatisierung [1], um Bestellungen und Lagerbestände in Echtzeit nachverfolgen zu können, wodurch Rückstände und Verzögerungen bei der Lieferung von Produkten an den richtigen Lagerraum für kritische Zwecke vermieden werden.

Automatisierte Weitergabe von Testergebnissen

In den Testzentren müssen die Ergebnisse in verschiedenen Systemen protokolliert werden, um sie den Gesundheitsbehörden zu melden. Der Verwaltungsaufwand ist enorm: In einer typischen Woche benötigt eine Krankenschwester zwei Stunden pro Woche, um die Ergebnisse einzugeben. Beim Umgang mit COVID-19 müssen die Testergebnisse jedoch täglich gemeldet werden – und zwar für jedem Test: das dauert etwa drei Stunden pro Tag!

In einem irischen Krankenhaus melden sich Software-Roboter im System an [2], wählen den entsprechenden Krankheitscode aus und geben das Testergebnis ein. Die Informationen werden in einem Bruchteil der aktuellen Zeit verarbeitet, wodurch die Infektionskontrollabteilung nun 18 Stunden pro Woche spart.

Mittels RPA können viele manuelle Aufgaben im Gesundheitswesen automatisiert werden. Weltweit fangen einzelne Institutionen bereits damit an, Automatisierung im Kampf gegen die Pandemie zu nutzen, um effizienter zu werden und damit mehr Zeit für Patienten zu haben.

Quelle Text: Walter Obermeier, Managing Director Central Europe bei UiPath

[1] https://www.uipath.com/resources/covid-automations/enable-procurement-to-manage-the-influx-of-medical-supply-orders

[2] https://www.uipath.com/resources/covid-automations/automated-test-result-reporting-to-cdc

Quelle Bild: Unsplash / National Cancer Institute