Schnelle und sichere Simulation von Krankenhausbetrieben zur effizienten Kapazitätsplanung – insbesondere in Krisenzeiten

(August 2020) Die Pandemie-Situation und die komplexen Auswirkungen auf Krankenhausbetriebe veranlassten die „gsm Gesellschaft für Sicherheit in der Medizintechnik“ gemeinsam mit der TU Wien eine Simulations-Lösung zu entwickeln, die Krankenhäuser räumlich abbildet sowie umfassende Kapazitätsprognosen in nur wenigen Minuten und basierend auf Echtdaten ermöglicht.

Das „SmartScale-A-Hospital“ erweist sich damit gerade in Krisensituationen als ideales Instrumentarium. Der Prototyp wurde mit dem Krankenhaus Zams als Forschungs- und Entwicklungspartner in Tirol erarbeitet und kürzlich beim Kongress „Die Klinikimmobilie der nächsten Generation“ der Öffentlichkeit präsentiert. Im Herbst soll die innovative Lösung aus Österreich auch anderen Krankenhäusern bei der Planung von Lockdowns und beim Hoch- und Runterfahren von Betriebseinheiten zur Verfügung stehen.

SmartScale-A-Hospital – rasche Krankenhaus-Simulation und Prognosen
in Krisenzeiten
Eine Krankenhaus-Simulation benötigt üblicherweise wochenlange,
komplexe Datenaufbereitung. „SmartScale-A-Hospital bildet das
Krankenhaus in nur wenigen Minuten ab“, erklärt Gabriel Wurzer von
der TU Wien den wesentlichen Vorteil. Gespeist wird die Lösung mit
anonymisierten Daten aus dem Krankenhausinformationssystem (KIS) und
den Gebäudeplänen. „Bewegungsdaten können als Echtdaten und somit als
reale Prozesse in räumlichem Kontext dargestellt werden.“
Veränderungen der Patientenströme – beispielsweise durch mehr
infektiöse Patienten – lassen sich dank Visualisierungen als
Bewegungsfluss anschaulich simulieren und die damit einhergehenden
Auswirkungen auf innerbetriebliche Abläufe, personelle, räumliche und
maschinelle Kapazitäten, Wartezeiten sowie notwendige
Personalrochaden nachvollziehbar abbilden.
„SmartScale-A-Hospital ist ein optimales Instrumentarium für die
kollegiale Führung, Geschäftsführung oder den Krisenstab, um
Situationen im Krankenhausbetrieb rasch zu simulieren. Prognosen zu
Lockdowns und dem Hoch- oder Runterfahren bestimmter
Betriebseinheiten können realistisch erstellt werden“, erläutert
Initiator und gsm Geschäftsführer Lukas Dolesch. Auf Detailtiefe wird
bei der SmartScale-Simulation bewusst verzichtet. Diese könne im
Bedarfsfall individuell ergänzt werden, oder mit anderen
Simulations-Lösungen von gsm bearbeitet werden, ergänzt Dolesch.
Prototyp KH Zams – Lösung ab Herbst 2020 am Markt
Der Prototyp von SmartScale-A-Hospital wurde in den vergangenen
Wochen gemeinsam mit dem KH Zams getestet. Die Simulation des
Krisenbetriebs – im Gegensatz zum Normalbetrieb – ermöglichte der
Krankenhausleitung einen schnellen wie verlässlichen Überblick über
die zu erwartenden Auswirkungen, nachgelagerten Prozesse und
benötigten Ressourcen. „SmartScale-A-Hospital revolutioniert das
Krankenhaus-Management – insbesondere in Krisenzeiten, erleichtert
den Entscheidern die vorausschauende Planung und dient letztlich der
Sicherheit von Betreibern, Ärzten und Patienten,“ so Dolesch. Ab
Herbst 2020 wird SmartScale-A-Hospital auch anderen Krankenhäusern
zur Verfügung stehen.
Quelle Text: gsm Gesellschaft für Sicherheit in der Medizintechnik
Quelle Bild: Quelle Wisag 2017