Start-up launcht digitale Krankenhaus-Einkaufsplattform für Medizinprodukte

(November 2021) Das neu gegründetet Digital Health Start-up Xmed iQ startet eine digitale Krankenhaus-Einkaufsplattform  im europäischen Raum. Wer als Krankenhaus Medizinprodukte zum Bestpreis schnell, sicher und rund um die Uhr einkaufen möchte, kommt an Xmed iQ künftig nicht vorbei.

Egal ob es um Verbrauchsgüter wie Handschuhe und Masken oder um medizinische Implantate geht: Die Plattform der beiden Gründer Dieter Zocholl und Dr. Markus Maucher will den Einkauf für Krankenhäuser mithilfe von KI in eine neue Dimension führen und der größte unabhängige digitale Einkaufsmarktplatz in Europa werden, der nicht durch die Medizinindustrie finanziert wird.

Zahlreiche europäische Krankenhäuser äußerten bereits großes Interesse.
Bislang bündelt keine Plattform das europäische Einkaufsvolumen für medizinische
Verbrauchsgüter, das im Jahr 2020 ein Volumen von 140 Milliarden
Euro betrug. Bestehende öffentliche, nationale Einkaufsgemeinschaften (EKG)
schreiben lediglich Verträge aus, die deren Mitglieder – also Krankenhäuser – mehr oder
weniger berücksichtigen. Selbst bei europaweiten Ausschreibungen erhalten diese
Gemeinschaften oft nur nationale Angebote, die sich am oft hohen Preisniveau des
eigenen Landes orientieren.

Paradoxe Situation?

Im größten europäischen Teilmarkt Deutschland, mit ca. 40 Milliarden Euro Marktvolumen, herrscht dabei eine geradezu paradoxe Situation: Ca. 70-80 Prozent der öffentlichen Klinikträger organisieren den Einkauf häufig über kommerzielle, nicht öffentlich rechtliche, Einkaufsgemeinschaften wie Sana, Prospitalia oder Clinic Partner. Dort kann jedes Krankenhaus „vermeintlich kostenfrei“ Mitglied werden. Die Vergütung der Anbieter erfolgt anhand eines Prozentsatzes des Einkaufsvolumens des Krankenhauses: Je mehr Medizinprodukte eine Klinik bestellt und je teurer diese Produkte sind, desto höhere Kosten hat die Klinik – und durch die prozentuale Kostenkopplung erhält die kommerzielle Einkaufsgemeinschaft immer höhere Provisionserlöse durch die Medizinindustrie. Tatsächlich bezahlen also die Krankenhäuser indirekt durch ihr Einkaufsvolumen einen sehr hohen Preis.

Xmed iQ nutzt dagegen einen spannenden und völlig einzigartigen Weg mit
finanziellen Vorteilen für die Kliniken: Das Start-up bündelt europaweit alle Produkte
und verhandelt diese hohen Volumina mit den europäischen Konzernzentralen der
Medizinindustrie – und nicht mehr national. Anschließend werden diese Produkte auf
eigene Rechnung gekauft und an die Krankenhäuser weiterverkauft. Sämtliche
Transaktionen laufen über die voll digitalisierte Einkaufsplattform der Xmed iQ, von
der Ausschreibung über den Handel bis hin zur Abrechnung. Über EU-konforme
Ausschreibungen erhalten so die Krankenhäuser immer den günstigsten europäischen Preis, ähnlich wie bei Amazon im Privatbereich. Ohne Provisionen von der Industrie agiert das Start-up völlig unabhängig und vertritt zu 100 Prozent die Interessen der Krankenhäuser.

Darüber hinaus setzt das Start-up erstmals den politischen Willen der EU-Kommission für Medizinprodukte durch einen gemeinsamen, grenzüberschreitenden Einkauf um („Joint Cross Border Procurement“). Mit der Richtlinie 2014/24 wurde der Rechtsrahmen für die öffentliche grenzüberschreitende Auftragsvergabe erheblich vereinfacht und praktisch alle zuvor bestehenden rechtlichen Hürden beseitigt.

Quelle Text: Xmed iQ

Quelle Bild: Mirjam Bauer