Studie: Der Future Health Index 2022

(Juli 2022) Neustart für die Gesundheitsversorgung: Vor dem Hintergrund der Pandemie-bedingt veränderten Anforderungen und neuer digitaler Möglichkeiten muss diese sich weltweit einem Wandel unterziehen und neu fokussieren. Der Future Health Index 2022 von Royal Philips untersucht global, die aktuellen Schwerpunkte für die künftige medizinische Versorgung.

Unter den insgesamt fast 3.000 Teilnehmenden der Studie aus 15 Ländern gaben auch 200 Entscheidungstragende aus Deutschland ein umfassendes Meinungsbild zu den drängendsten Problemen. „In der Folge einer Krise, die unsere Sichtweise auf das Gesundheitswesen verändert hat, setzen die Entscheidungstragenden der deutschen Versorgung ihre Prioritäten: auf die Behebung des Personalmangels, ökologischere Vorgehensweisen und die Nutzung von Daten und Künstlicher Intelligenz“, so Dr. Uwe Heckert, Market Leader Philips DACH. „Unterstützt durch Initiativen wie das Krankenhauszukunftsgesetz unternehmen sie damit wichtige Schritte in Richtung einer digitalen und nachhaltigeren Zukunft.“

Fachkräfte im Fokus

Angesichts des erheblichen Fachkräftemangels halten 36 Prozent der deutschen Entscheidungstragenden die Verbesserung der Mitarbeitererfahrung für höchste Priorität. Diese wird laut den Befragten auch innerhalb der nächsten Jahre beibehalten. Entscheidend wird hier sein, den Mitarbeitenden vermehrt Kompetenzen im Bereich der digitalen Gesundheitstechnologien zu vermitteln. So besteht die Chance, das Personal weniger mit datenzentrierten Prozessen zu überfordern, sondern vielmehr zu befähigen, neue Arbeitsabläufe anzunehmen. Vorteile im Hinblick auf Produktivitätssteigerung und gleichzeitiger Abbau administrativer Aufgaben – auch zur Verbesserung der eigenen Arbeitssituation – können dadurch besser genutzt werden.

Als weitere vorrangige Schwerpunkte für ihre Einrichtungen nennen die Verantwortlichen, eine Spitzenposition bei Forschungs- und Entwicklungsinnovationen einzunehmen (28%) und verstärkt nachhaltige Verfahren in den klinischen Abläufen umzusetzen (27%). Gerade der zweite Punkt zeigt im Vergleich zum letztjährigen Bericht, als nur rund 3 Prozent im ökologischeren Ansatz eine unmittelbare Priorität sahen, dass dieser Aspekt mittlerweile viel deutlicher in den Köpfen der Entscheidungstragenden verankert ist.

Das Potenzial von Daten nutzen

Auf dem Weg zu einer digitalen Gesundheitsversorgung hierzulande ist die Nutzung von medizinischen Daten ein zentrales Anliegen. Sechs von zehn Befragten erkennen den Wert datengestützter Systeme (58%) und zeigen hohes Vertrauen in die Qualität der Daten sowohl im klinischen als auch im operativen Bereich (62%). Auch wenn sie im Ländervergleich etwas hinter den Prozentzahlen ihrer internationalen Kolleginnen und Kollegen liegen, ist die Bereitschaft der deutschen Teilnehmenden, Erkenntnisse und Technologien wie KI und prädiktive Analysen zu nutzen, klar vorhanden. Allerdings müssen noch einige Hindernisse überwunden werden, um deren Implementierung voranzutreiben: Als die drei größten Herausforderungen werden Widerstände auf Seiten des Personals (32%), Einschränkungen durch Vorschriften und Datenschutz (27%) sowie technische Limitierungen wie mangelnde Interoperabilität (21%) angesehen.

Gemeinsam mehr erreichen

Ein Weg, um die Nutzung von Daten sowie digitaler Lösungen in medizinischen Ein­rich­tun­gen zu unterstützen, stellen Kollaborationen und der Austausch von Wissen dar. Für eine solche Zusammenarbeit wünschen sich 37 Prozent der befragten Entscheidungs­tragenden in Deutschland Gesund­heits­technologie­unternehmen – mehr als etwa die Kooperation mit anderen Kranken­häusern (30%), die ihre italienischen (73%) und französischen (42%) Pendants bevorzugen würden. Als Gewinn an einer strategischen Partner­schaft mit einem Gesund­heits­technologie-Anbieter sehen die deutschen Führungskräfte vor allem Beratungs­leistungen und die Unterstützung bei der Implemen­tierung von Digitalisierungs­prozessen (32%) – etwa im Rahmen des KHZGs. Die Befragten wollen mit derartigen Kooperationen nicht nur den Einsatz von Daten voran­treiben, sondern vielmehr eine klare Vision und Strategie für eine digitale Zukunft entwickeln.
Quelle Text und Bild: Philips