Transformationstreiber Corona: Studie zeigt Wirtschaftspotenziale für die Metropole Ruhr in Zeiten der Pandemie

(September 2020) Die Diskussion über die negativen Auswirkungen der Pandemie für die Wirtschaft ist allgegenwärtig. Ein Sonderbericht des Ruhr-Forschungsinstituts für Innovations- und Strukturpolitik (RUFIS) ergänzt die Debatte um eine neue Perspektive. Die qualitative Untersuchung, die jetzt vorliegt, zeigt die Chancen in der Krise für die Wirtschaft im Ruhrgebiet. Die Metropole Ruhr hat gute Voraussetzungen, von dem beschleunigten Wandel hin zu einer digitaleren, nachhaltigeren und krisenfesteren Gesellschaft zu profitieren.

„In den Segmenten Cybersecurity, Digital Health und Greentech – und hier insbesondere beim Wasserstoff – verfügt das Ruhrgebiet über enorme wissenschaftliche und wirtschaftliche Potenziale“, sagt Prof. Nicola Werbeck vom RUFIS. Mittelbar sei nicht zu erwarten, dass sich die Corona-Pandemie negativ auf diese Cluster auswirke. Vieles deute auf einen gegenteiligen Effekt hin: „Vor allem politische Weichenstellungen im Zuge der Krise, etwa das Konjunkturpaket mit seinen Schwerpunkten bei Digitalisierung und Klimaschutz sowie die nationale Wasserstoffstrategie der Bundesregierung, bieten den sehr dichten Netzwerken aus renommierten Forschungs- und Hochschuleinrichtungen, Startups und Unternehmen viele Chancen für ein beschleunigtes Wachstum.“

Konzerne senden positive Signale

Laut Rufis stimmen auch die veröffentlichten Halbjahresfinanzberichte großer Konzerne des Ruhrgebiets überwiegend optimistisch. Trotz zum Teil verzeichneter unmittelbarer Umsatzrückgänge rechnen größere Unternehmen mit keinen anhaltenden negativen Geschäftseffekten. „Ingesamt fällt positiv auf, dass viele Traditionskonzerne schon vor Corona die Weichen in eine nachhaltige Zukunft gestellt haben“, sagt Prof. Dieter Hecht, Rufis. „Beispielhaft sind die Investitionen und Kooperationen von E.ON, Evonik, RWE und thyssenkrupp bei Erzeugung, Transport und Nutzung von grünem Wasserstoff. Hochtief ist bereits seit mehreren Jahren als einziger deutscher Baukonzern im Dow Jones Sustainability Index gelistet.“ 

Auch viele jüngere Unternehmen, insbesondere Startups aus den Zukunftsbranchen Cybersecurity, Digital Health und Greentech, haben das Potenzial, den Aufschwung nach der Pandemie mitzutragen.

„Open“: Lichtinstallation visualisiert Transformationsgeist des Ruhrgebiets

Als Zeichen der Zukunftsoffenheit der Region installierte der RVR auf der Halde Hoheward in Herten eine Leuchtschrift im Stil des berühmten Hollywood-Signs. Ab sofort leuchtet dort das Wort „Open“. Die 6,5 Meter hohe und 24,5 Meter breite Lichtinstallation wird mit einer Solaranlage betrieben und ist auch von der A2 aus gut zu sehen. „Der Sonderbericht macht deutlich, dass die Metropole Ruhr trotz der Pandemie gute Zukunftschancen hat, weil sie eines schon immer war und weiterhin sein wird: offen für neue Ideen, offen für Innovationen, offen für Zuzug und offen für Wandel“, sagt Karola Geiß-Netthöfel. „Diese Eigenschaft des Ruhrgebiets bringt die Lichtinstallation selbstbewusst zum Ausdruck.“

Die Installation betont vor dem Hintergrund der Pandemie die Zukunftsoffenheit und den Transformationsgeist des Ruhrgebiets. Die Leuchtschrift wurde in der KW 36 noch um ein „H2“ ergänzt: „H2 Open“ soll in der Wasserstoffstadt Herten und am Standort des „h2-netzwerks-ruhr“ auf die Kompetenzen und Zukunftspotenziale der Region beim Wasserstoff hinweisen. Die Installation wird zunächst bis Mitte September auf der Halde Hoheward zu sehen sein.

Quelle Text und Bild Open: RVR

Quelle Text H2OPEN: Mirjam Bauer