Was haben Alpakas mit medizinischen Wearables gemeinsam?

(August 2021) Die Corona-Infektionszahlen steigen wieder. Während Forscher versuchen, ein Covid-19-Mittel mit Hilfe von Alpakas zu entwickeln, gibt vermehrt Genesene, die lange nach der Erkrankung mit Spätfolgen zu kämpfen haben. Die Entstehung und Behandlung von Long-Covid ist weitestgehend unerforscht.

Die Wearables (=tragbare Computertechnologien von Biobeat) können bis zu 13 Vitalparameter messen – kontaktlos, drahtlos und medizinisch CE-zertifiziert und verbessern so die Long-Covid-Forschung und -Nachsorge.

Die derzeit größten Hoffnungen in der Corona-Bekämpfung heißen Britta, Nora und Xenia, haben flauschiges Fell und fressen am liebsten Heu. Ein Göttinger Forscherteam hat Mini-Antikörper entwickelt, die das Coronavirus und dessen neue Varianten ausschalten. Die Besonderheit: Sie stammen aus Alpakas. Nanobodies binden und neutralisieren das Virus bis zu 1000-Mal besser als zuvor entwickelte Antikörper. Da sich Nanobodies kostengünstig und schnell in großen Mengen herstellen lassen, könnten sie sogar den weltweiten Bedarf an Covid-19-Medikamenten decken.

Solange die Forschung noch kein Medikament gegen Corona entwickelt hat, muss sie sich weiterhin mit der Nachsorge und Erforschung von Spätfolgen (Long-Covid) beschäftigen. Immer mehr Studien belegen, dass Patienten nach einer Covid-19-Erkrankung Monate später noch unter anhaltender Müdigkeit leiden. Andere klagen über Schmerzen in der Brust, Muskelbeschwerden oder neurologische Probleme. Auch Herzrasen und Blutdruckschwankungen treten auf.

Doch welche Parameter sind in der Erforschung und Diagnostik von Long-Covid von Bedeutung? Einen allgemeingültigen Handlungsleitfaden gibt es nicht. Die Praxis zeigt, dass insbesondere der Messung von Vitalparametern eine maßgebliche Bedeutung zukommt, um den Allgemeinzustand des Patienten beurteilen zu können und eventuelle Entwicklungen vorherzusehen.

Deutschland hinkt in der Digitalisierung der Gesundheitsversorgung hinterher

Hierbei zeigt sich ein hauptsächliches Problem: Die deutsche Versorgungslandschaft ist digitales Ödland. Die Corona-Pandemie hat schonungslos aufgedeckt, welche Versäumnisse Deutschland in der Digitalisierung des Gesundheitswesens aufweist. Der Blutdruck wird mit der Manschette und die Temperatur mit dem Thermometer gemessen, die Lunge wird mit Stethoskop abgehört und der Patient noch einmal für das EKG extra angeschlossen. Viele einzelne Arbeitsschritte, die eine Menge personeller Ressourcen verbrauchen, nur um einen Eindruck vom Gesamtzustand des Patienten zu gewinnen. Doch das geht auch einfacher.

Was können Wearables? 

Die Wearables des israelischen Start-ups Biobeat zeigen, wie sowohl Long-Covid-Nachsorge als auch Forschungen zum Thema schnell und sicher erfolgen können. Die Geräte messen kabellos und nicht invasiv bis zu 13 Vitalparameter, unter anderem Blutdruck, Sauerstoffsättigung, Puls, Atemfrequenz und Temperatur. Durch das Tragen eines Handgelenks- oder Brustmonitors werden die Vitalparameter des Patienten erfasst, je nach Wunsch 5-sekündlich, 5-minütig oder 15-minütig. Alle Messungen und Entwicklungen können über die cloudbasierte Management-Plattform eingesehen werden, was die Verwaltung einer unbegrenzten Anzahl von Patienten über ein intuitiv bedienbares Interface ermöglicht und Auswertungen sowie Vergleiche vereinfacht. Sowohl der Handgelenksmonitor als auch der Brustmonitor inklusive Management-Plattform haben aktuell bereits die Zulassung und CE-Kennzeichnung als Medizinprodukt. Konkret gesagt: Ein Patch an der Brust oder eine kleine „Armbanduhr“ erfassen alles, was wichtig ist – verlässlich und in Echtzeit. Diese Informationen werden übersichtlich per Gateway oder App in eine cloudbasierte Plattform übertragen. So kann das medizinische Personal sofort eingreifen, wenn Schwellenwerte über- oder unterschritten werden.

Eine neue Ära für das Monitoring von Long-Covid-Patienten  

Die Vorteile durch Wearables in der Long-Covid-Forschung und -Nachsorge liegen auf der Hand. Die Geräte sind innerhalb einer Stunde in Betrieb genommen und es kommt zu einer Kontaktreduktion zwischen Gesundheitsdienstleister und Patient, sodass kein unnötiges Übertragungsrisiko besteht. Die gleichzeitige Erfassung einer Vielzahl an Vitalwerten im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung entlastet das Gesundheitspersonal, reduziert die Nutzung mehrerer kabelgebundener Geräte, erspart häufige zeitaufwändige Stichprobenkontrollen und manuelle Dateneingaben entfallen. Somit können Tätigkeiten effizienter gestaltet und nicht zuletzt auch finanzielle Ressourcen eingespart werden.

In der Bekämpfung von Corona blickt Biobeat außerhalb Deutschlands bereits auf eine Erfolgsstory. Seit dem Covid-19-Ausbruch sind Biobeat-Produkte in sechs Ländern im Einsatz. Allein in Israel ist das System nach Empfehlung des israelischen Gesundheitsministeriums in 20 Isolierstationen als Hauptüberwachungsplattform eingeführt.

Auch wenn Deutschland in Bezug auf die Digitalisierung in der Medizin hinterherhinkt, gibt es Hoffnung auf eine digitale Zukunft in Krankenhaus, Wissenschaft und Pflege. Da machen selbst Britta, Nora und Xenia Alpaka-Sprünge über ihre Weide in Göttingen.

Quelle Text und Bild: Biobeat