Europaweit leistungsstärkster 7-Tesla-MRT in Betrieb

(März 2023) Ende März wurde an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg der europaweit leistungsstärkste 7-Tesla-Magnetresonanztomograph (MRT) eingeweiht. Im Beisein des Wissenschaftsministers des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Armin Willingmann, erfolgte der symbolische Knopfdruck zum Start des Hochleistungs-MRT für künftige Forschungsaufgaben.

Mit dem MAGNETOM Terra.X Impulse Edition können mit einer bisher am Standort unerreichten Präzision Hirnfunktionen und -strukturen abgebildet und gemessen werden. „Mit der Leistungsfähigkeit des einzigartigen neuen MRT werden wir gemeinsam mit den Neurowissenschaftlerinnen und –wissenschaftlern in Magdeburg einen tieferen Blick in das menschliche Gehirn werfen. Strukturen und Funktionen innerhalb des Kortex, also der Hirnrinde, die in nur 3 Millimetern Dicke unsere Neuronen enthält, können zukünftig differenziert werden und unser Verständnis des Gehirns wie auch von Krankheiten erweitern“, so der Sprecher des Center for Advanced Medical Engineering CAME, Prof. Dr. Oliver Speck. Bereits jetzt sei Magdeburg weltweit der Standort, an dem die meisten hochauflösenden 7-Tesla-Untersuchungen am Menschen durchgeführt würden, so der Wissenschaftler weiter.

Mit der Einweihung des neuen Geräts ist der Magdeburger Universitätscampus weltweit der zweite Standort eines MRT dieser Stärke, ein weiteres Gerät steht an der University of California, Berkeley, in den USA. Das in Magdeburg zur Verfügung stehende MRT stellt dabei jedoch eine neuere Generation der 7-Tesla-Hochleistungs-MRTs dar, bei der mit Hilfe künstlicher Intelligenz die Bildgebung zusätzlich verbessert wird. Damit übernimmt Magdeburg europaweit eine Führungsrolle im Bereich der Bildgebungsforschung.

„Der Standort Magdeburg steht bereits jetzt für enorme Expertise im Bereich der neurowissenschaftlichen Bildgebung, auch im internationalen Vergleich. Der neue MRT wird die entsprechende Forschung in der Landeshauptstadt nochmals auf eine neue Stufe heben, Innovationsimpulse mit enormer Strahlkraft auslösen und den gesamten Forschungsstandort Magdeburg im internationalen Wettbewerb stärken“, so Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann.

Gemeinsam mit einem bereits an der Universität vorhandenen 7-Tesla-MRT ist das Gerät Teil des Center for Advanced Medical Engineering CAME der Universität Magdeburg und steht ab sofort als gemeinsame Forschungsinfrastruktur, einer sogenannten Core Facility, auch außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie dem Leibniz-Institut für Neurobiologie LIN, dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen DZNE, dem Deutschen Zentrum für Psychische Gesundheit DZPG sowie dem medizintechnischen Forschungscampus STIMULATE für Forschungszwecke zur Verfügung.

Die enge Zusammenarbeit und Kooperation mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen sei seit Jahren eine Stärke und ein Alleinstellungsmerkmal der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, so der Rektor, Prof. Dr.–Ing. Jens Strackeljan. „Die Universität ist durch die Entwicklung und Bereitstellung gemeinsamer Forschungsinfrastrukturen, der Core Facilities, ein wichtiger Partner für eine in die Zukunft gerichtete Spitzenforschung für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Standort, aber auch für Interessierte aus aller Welt.“

Die Kosten, neben Eigenleistung, wurden aus Mitteln von EU und vom Land Sachsen-Anhalt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE finanziert.

Quelle Text: Universität Magdeburg

Quelle Bild: Jana Dünnhaupt, Uni Magdeburg